dm will Preissenkungen so schnell wie möglich weitergeben
Die allgemeine Inflation lag in Österreich im Durchschnitt der vergangenen 24 Monate bei 7,8 Prozent. Im selben Zeitraum sind bei der Drogeriemarktkette dm die Preise laut deren Berechnung nur um 4,1 Prozent gestiegen. „Wir unternehmen starke Anstrengungen, um die Preisentwicklung zu dämpfen“, sagt Einkaufsvorstand Harald Bauer. „Wir versuchen Preismaßnahmen so spät und so gering wie möglich zu setzen und Preissenkungen so schnell wie möglich weiterzugeben. Wir sind nicht die Preistreiber, die sich ein Körberlgeld einstecken.“
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Die Preise der dm-Markenprodukte könnten autonomer gestaltet werden. Diese seien im September nur 1,4 Prozentpunkte über dem September des Vorjahres gelegen. „In zwei Wellen sind im März und Juli insgesamt 630-dm-Markenprodukte um durchschnittlich 12 bzw. 14,5 Prozent gesenkt worden.“ Möglich sei dies gewesen, weil Produktionskosten infolge sinkender Rohstoff- und Energiepreise wieder reduziert werden konnten.
„Unsere Kunden schwenken hin zu den Eigenmarken“, so Bauer. Diese hätten hinsichtlich Menge bereits einen Anteil von 40 Prozent und beim Umsatz von 30 Prozent. „Das hängt auch mit der Attraktivierung und dem Ausbau des Angebots zusammen“, sagt dm-Marketingleiterin Petra Gruber. „Das sollte Markenartiklern zu denken geben.“ Es gebe aber kein fixes Ziel, den Anteil auszubauen.
Gewinnmarge ist nur gering.
Erstmals wird laut Bauer mehr als jedes zweite Produkt im Drogeriefachhandel bei dm gekauft, beim Umsatz sei es knapp darunter. Trotz des im Vorjahres in Österreich gestiegenen Umsatzes um 13,1 Prozent auf 1,19 Mrd. Euro liege die Gewinnmarge ähnlich wie im Lebensmittelhandel bei nur rund 1 bis maximal 2,5 Prozent. In Österreich und den verbundenen elf ost- und zentraleuropäischen Ländern wurden 150 Mio. Euro investiert, im laufenden Geschäftsjahr sollen es 190 Millionen sein, unter anderen in Umbau und Erneuerung der Läden (rund 40 im Jahr), Nachhaltigkeit und IT.
Apropos Filialen: Deren Anzahl von aktuell 385 sei seit 10 Jahren mehr oder weniger konstant. "Wir haben damals erkannt, dass wir für praktisch jeden Kunden im Land ausreichend gut erreichbar sind", so Bauer. Jeder zusätzliche Standort schwäche die Gesamtproduktivität, weil er nicht nur Umsatz vom Mitbewerb abziehe, sondern auch von den eigenen Filialen in der Umgebung. Die Investitionen würden in qualitative Weiterentwicklungen fließen.
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