Drogeriemarktkette dm knackte Umsatzmilliarde in Österreich

Drogeriemarktkette dm knackte Umsatzmilliarde in Österreich
Die Töchter in Italien und in den mittel- und südosteuropäischen Ländern ebenfalls mit kräftiger Steigerung - Pandemie, aber auch aktuelle 2G-Regel belastet Friseur- und Kosmetikgeschäft.

Die Drogeriemarktkette dm hat im mit 30. September zu Ende gegangenen Geschäftsjahr 2020/21 die Erlöse erneut gesteigert. Bei dm Österreich stieg der Umsatz um 2,4 Prozent auf 1.003 Mio. Euro und überschritt damit erstmals die Umsatzmilliarde, teilte der Konzern am Donnerstag mit. Bezieht man die Tochtergesellschaften in den elf mittel- und südosteuropäischen Ländern inklusive Italien mit ein, wuchs der Umsatz noch stärker - und zwar um 8,4 Prozent auf 3,227 Mrd. Euro.

2-G-Regel spürbar

Die Summe ist aber noch nicht wechselkursbereinigt. Das Filialnetz blieb in Österreich im Vorjahr mit 386 Geschäften gleich, in den elf sogenannten "Verbundenen Ländern" kamen zu den bestehenden 1.355 Filialen gleich 52 neue hinzu. "Wir sind mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr sehr zufrieden", sagte Martin Engelmann, Vorsitzender der Geschäftsführung, beim Bilanz-Pressegespräch am Donnerstag in Salzburg. "Wir sind im ersten Jahr der Pandemie von allen Drogeriemärkten am besten durchgekommen". Eine Herausforderung sei die Situation allerdings für die dm-Friseur- und -Kosmetikstudios gewesen. "Der Umsatzverlust bei den Dienstleistungen lag bei rund 10 Prozent."

Auch die erst seit Anfang der Woche gültige 2-G-Regel spüre man bereits. "Wir haben in den ersten drei Tagen im Friseurgeschäft einen Rückgang von 15 bis 20 Prozent. Wir hoffen, dass das nicht so bleibt", betonte Engelmann. Im Bereich Kosmetik sei die Situationen eine Spur besser. "Die Kundengruppe dürfte aus eher älteren Personen bestehen, die eine höhere Durchimpfungsrate aufweisen."

Gute Entwicklung im Online-Geschäft

Generell habe die Pandemie zu einigen Überraschungen bei der Nachfrage geführt. Das Wachstum bei Desinfektion, Reinigung und Klopapier sei zu erwarten gewesen. "Darüber hinaus haben wir aber starke 'Home Spa'-Effekte bemerkt. Die Leute richten es sich gemütlich ein und lassen es sich gut gehen, wenn sie mehr zu Hause sind - sei es wegen Lockdown oder Homeoffice", sagte Engelmann. Man habe eher damit gerechnet, dass etwa die Körperpflege abnehme. "Aber das Gegenteil war der Fall". Einbrüche habe es allerdings bei der "dekorativen Kosmetik" gegeben. "Make-Up hinter Masken war eher sinnbefreit."

Zufrieden zeigte man sich heute auch mit dem Online-Geschäft: Der Webshop dm.at habe sich in den vergangenen zwölf Monaten mit einem hohen zweistelligen Umsatzplus überproportional entwickelt, sagte auch Petra Mathi-Kogelnik, die für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zuständige Geschäftsführerin. Erlös-Zahlen nannte sie jedoch keine. Rund 1,9 Mio. Mal würden Kunden pro Monat aber mittlerweile die Plattform besuchen.

In Österreich und in den Verbundenen Ländern will dm im aktuellen Geschäftsjahr 155 Mio. Euro investieren - vor allem in die Weiterentwicklung und Erneuerung des Ladennetzes, die Logistik und die IT-Infrastruktur. Zahlreiche Aktivitäten kündigte das Unternehmen heute auch im Bereich Nachhaltigkeit an. So habe man etwa die neue Produktlinie "Pro Climate" entwickelt, die umweltneutrale Produkte umfasse. Für sie wird eine Gesamt-Ökobilanz errechnet, die mit dem Ankauf von Flächen für Renaturierungsprojekten kompensiert wird. Genauso habe man das Netz an Nachfüllstationen für Wasch- und Geschirrspülmittel weiter ausgeweitet.

Die gesamte dm-Gruppe inklusive dem mit Abstand größten Markt Deutschland erwirtschaftete 2020/2021 mit 3.862 Filialen und über 66.000 Mitarbeitern (6.891 davon waren mit Ende September in Österreich) einen Umsatz von rund 12,3 Mrd. Euro - ein Plus von 6,5 Prozent.

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