Die Zahl leer stehender Geschäftslokale steigt

Die Zahl leer stehender Geschäftslokale steigt
Die Zunahme im Online-Handel beginnt sich im Straßenbild der österreichischen Städte bemerkbar zu machen.

Das Online-Geschäft boomt. Rainer Will vom Handelsverband sieht den „E-Commerce als  treibende Kraft hinter dem aktuellen Umsatzwachstum im Handel“. Das Online-Geschäft wächst laut einer Studie zehnmal schneller als  der stationäre Einzelhandel. Aktuell würde der Online-Anteil rund  neun Prozent ausmachen. Besonders beliebt ist der Internet-Kauf im Bereich Bekleidung (19 Prozent) und Elektronik (18 Prozent). Je jünger die Konsumenten, desto mehr wird per Smartphone und Co. geshoppt.


Die Studie von Standort+Markt untersuchte Geschäftsflächen der 15 größten Städte Österreichs. Neben den Landeshauptstädten sind das einwohnerstarke Städte wie Steyr, Wels, Villach, Wiener Neustadt oder Dornbirn. Analysiert wurden Innenstadtbereiche sowie Shopping-Center und Fachmarktgebiete.

Die Ergebnisse zeigen, dass es in den vergangen Jahren  zu einem Shopflächenwachstum kam, wenn gleich es nur ein mageres Prozent betrug. Aufatmen könne der stationäre Handel angesichts des leichten Plus aber keineswegs. Laut Hannes Lindner, Geschäftsführer von Struktur+Markt, würde sich die Wahrheit  erst offenbaren, wenn man sich die veränderte Branchenstruktur genauer ansehe. Denn auch die Leerstände nehmen zu. Lag die Leerstandsquote  2013 noch bei vier Prozent, liegt sie aktuell bei 5,9. In kleineren Städten beträgt sie  laut Will sogar 13,5 Prozent. Der Online-Handel wäre nicht alleine schuld. Auch die  vielerorts fehlende (digitale) Infrastruktur und konsumentenseitige Veränderungen würden hier eine Rolle spielen. Klar zu erkennen ist aber, dass es gerade die starken Online-Branchen sind, die sich stationär  zurückziehen.  


Zu den großen Verlierern zählt dabei die Modebranche. Einst „Bastionen der Innenstädte“, schließen viele Marken  Filialen oder ziehen sich gänzlich vom Markt zurück. Während die Flächennachfrage in A-Lagen weiter bestehe – Gastronomie und Dienstleister rücken nach – würden  in peripheren B- und C-Lagen  oft Lücken entstehen.

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