Die Schlittenfahrt des Bitcoin

FILE PHOTO: Illustration of Bitcoin
Die Cyber-Devise machte am Wochenende den größten Verlust der jüngeren Zeit. Verschwinden wird die Währung deswegen aber noch lange nicht.

Mit einem plötzlichen Kurseinbruch von 22 Prozent ging es für den Bitcoin am Wochenende ziemlich bergab. Obwohl sich die Lage am Krypto-Markt am Montagmorgen wieder stabil zeigte, kursiert die Cyber-Devise weiter unter der Marke von 50.000 Dollar (44.283,06 Euro).

Der Tiefstand vom Wochenende von 41.967 Dollar (37.168,54 Euro) bedeutet einen der größten Verluste der jüngeren Zeit. Bis Montagnachmittag erholte sich die Notierung auf rund 49.000 Dollar (43.442,42 Euro). Seit dem Rekordhoch im November von rund 69.000 Dollar (61.080,92 Euro) hat Bitcoin damit dennoch gut 30 Prozent eingebüßt. Die zweigrößte Kryptowährung Ether zeigte einen ähnlichen Kursverlauf.

Experten zufolge war ein konkreter Grund für das plötzliche Absacken der Kryptos nicht direkt ersichtlich. Ein möglicher Grund: am Wochenende sind die Märkte weniger liquide, was größere Schwankungen zur Folge haben kann. Stoßen dann einzelne Investoren größere Positionen ab, kann das stark auf den Kurs drücken. Das ist aber nicht alles.

Kurskorrektur

Für den geschäftsführenden Gesellschafter Harald Steinbichler vom Investment-Beratungsunternehmen Axessum sei der Einbruch nicht überraschend gewesen: „Das Höchst ist jetzt mal korrigiert und ich glaube, das war längst überfällig. Dass es an einem Tag so stark einbricht, hat auch mich überrascht.“

Viele Investoren wollten das Risiko vom Aktienmarkt nehmen und auch auf die neue Coronavirus-Variante Omikron und den angeschlagenen chinesischen Immobilienkonzern Evergrande wird mit dem Finger gezeigt, wenn man Gründe für Kurseinbrüche sucht.

Für das Geschehnis am Wochenende sieht Steinbichler diese Gründe nicht unbedingt als Trigger, denn nicht alles, was auf dem Kapitalmarkt schlecht laufe, bedeutet dasselbe für den Krypto-Markt. „Dafür, wie Evergrande für den Kursverlust verantwortlich sein soll, fehlt mir die Fantasie.“ Zudem gilt es zu bedenken, dass der Krypto-Markt sehr volatil sei.

„In meinen Augen handelt es sich bei dieser Bewegung um eine Korrektur und das gehört auch am Krypto-Markt dazu. Wir dürften nicht vergessen, wo wir begonnen haben, denn am Jahresbeginn standen wir bei fast 28.000 Dollar. Und wenn wir jetzt bei etwa 48.000 Dollar stehen, kann man sagen, dass der Markt gut performt hat.“

 

Wer also zu Jahresbeginn einstieg, kann sich trotz es Kursrutsches am Samstag noch immer über ein Kursplus von mehr als 70 Prozent freuen. Verschwinden werden Krypto-Währungen also vorerst nicht, denn die dahinter stehende Blockchain-Technologie ist das, was die Welt verändern werde, so Steinbichler.

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