Die ÖBB rollen für die voestalpine

voestalpine-Chef Wolfgang Eder (l.) wurde von seinesgleichen zur Nummer 1 gekürt, ÖBB-Generaldirektor Christian Kern rückte von Rang drei im Jahr 2012 auf Rang zwei vor.
Die Österreichischen Bundesbahnen und die voestalpine haben ihre Zusammenarbeit mit einem Fünf-Jahres-Vertrag besiegelt.

Täglich rollen 18 beladene Ganzzüge aus der Ukraine, Polen sowie dem Adriahafen Koper in die Produktionsanlagen der voest¬alpine in Linz und Donawitz. Das sind rund 65 Prozent der vom Stahlproduzenten benötigten Rohstoffe, die pro Jahr 6,35 Millionen Tonnen ausmachen. Wolfgang Eder, Generaldirektor der voestalpine, und ÖBB-Vorstandsvorsitzender Christian Kern haben die Zusammenarbeit der beiden österreichischen Großunternehmen mit einem Fünf-Jahres-Vertrag besiegelt. Kern: „Die voestalpine als Kunde, das ist, wie wenn Lionel Messi bei Ihnen im Laden seine Fußballschuhe kauft.“

Schienen

Die ÖBB liefern nicht nur die Rohstoffe, sondern 65 Prozent der voestalpine-Produkte verlassen mit der Bahn die Produktionsstätten. Das sind rund 500.000 Tonnen. So bringen die ÖBB mit einem Sondertransport 100 Meter lange Schienen, die auf drei Güterwaggons geladen sind, nach Russland, wo die neue Bahnverbindung St. Petersburg-Moskau gebaut wird. Umgekehrt profitiert auch die voestalpine von den ÖBB. Kern: „Die voestalpine ist unser größter Lieferant bei Schienen und Weichen.“

„Wir können in den fünf Jahren an weitere Optimierungsschritte denken“, sagte Eder bei der Pressekonferenz in Linz. Die Zusammenarbeit sei eine kommerzielle Beziehung, „es gibt keine politischen Nebengeräusche mehr“. Eder sieht in der Logistik jenen Bereich, in dem sein Unternehmen noch am meisten optimieren könne. ÖBB-Chef Kern betonte, die Anlieferung über die Schiene sei 20-mal effizienter als über die Straße. Außerdem würden 300.000 Tonnen eingespart. Der Gütertransport der ÖBB sei auf einem guten Weg. Zwei Drittel des 240-Millionen-Sanierungsprogramms seien bereits umgesetzt. Die Produktivität der Mitarbeiter sei um 20 Prozent gesteigert worden. Es gebe heute um 300 Führungskräfte weniger als vor zwei Jahren.

Kommentare