Die EZB hinkt mit dem digitalen Euro etwas hinterher

Businessman floating up in between a cliff by Euro currency symbol balloon
Eine Studie sieht eine Gefahr für Überweisungsgeschäft der Banken.

Die Banken finden den digitalen Euro gut. „Er sichert die geldpolitische Souveränität des Euroraums“, sagt Franz Rudorfer, Geschäftsführer der Bundessparte Bank und Versicherung bei der Wirtschaftskammer. Denn andere Zentralbanken sind in Sachen digitaler Zentralbank-Währungen, sogenannter „Central Bank Digital Currency“ (CBDC), schon deutlich weiter als die EU.

China hat bereits 2020 den digitalen Yuan in ausgewählten Pilotregionen in Umlauf gebracht. Die schwedische Zentralbank hat das Pilotprojekt „E-Krone“ gestartet. Und was bedeutet das für die Banken? Denn bei Bezahlung mit dem digitalen Euro überweist man direkt von Kunde zu Kunde und nicht mehr über die Bank. Fallen die dann nicht um das Überweisungsgeschäft um?

„Run“ auf Banken?

Die US-Investmentbank Morgan Stanley sieht das so. Bankkunden könnten 873 Milliarden Euro und damit rund acht Prozent der Kontoeinlagen abziehen, berechneten die Analysten der US-Bank in einer Studie. In kleineren Euro-Ländern könnten die Auswirkungen deutlich größer sein. Rudorfer sieht das überhaupt nicht so. „Die Menschen können wegen der Obergrenze von 3.000 Euro nicht ihre ganzen Euros auf dem Bankkonto in digitale Euros für ihre elektronische Geldbörse umwandeln.“

Außerdem, so Rudorfer, wird das ganze technische Handling des digitalen Euros ja weiterhin über die Bank ablaufen. Wenn der digitale Euro einmal da ist, wird ihn die Europäische Zentralbank jedenfalls vollständig garantieren. Der digitale Euro wäre genauso ausfallsicher wie der echte Geldschein, beziehungsweise die Münze. Bei den Kryptowährungen ist das bekanntlich nicht so.

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