Deutschlands größter Wohnungskonzern will Buwog schlucken

Buwog
Vonovia will dafür fünf Milliarden Euro in die Hand nehmen.

Deutschlands größter Wohnungskonzern Vonovia will laut Nachrichtenagentur Reuters den österreichischen Konkurrenten Buwog für mehr als fünf Milliarden Euro übernehmen.

"Die Vonovia SE (die Bieterin) hat am 18. Dezember 2017 ihre Entscheidung zur Unterbreitung eines Übernahmeangebots an die Aktionäre der Buwog AG zum Erwerb sämtlicher Aktien und Wandelschuldverschreibungen der Buwog AG (das Übernahmeangebot) veröffentlicht, das ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot nach dem österreichischen Übernahmegesetz (ÜbG) darstellen wird", heißt es in der offiziellen Bekanntmanchung. "Die endgültigen Bedingungen und weitere das Übernahmeangebot betreffende Bestimmungen werden nach Nichtuntersagung der Veröffentlichung der Angebotsunterlage und der Durchführung des Angebots durch die österreichische Übernahmekommission in der Angebotsunterlage mitgeteilt werden."

Wie Vonovia am Montag in Bochum mitteilte, solle den Buwog-Aktionären ein Angebot von 29,05 Euro je Aktie in bar gemacht werden. Das sind rund 18 Prozent mehr als der Schlusskurs der Aktie am Freitag betrug.

Nach der Übernahme erwartet Vonovia jährliche operative Kostenvorteile in Höhe von rund 30 Millionen Euro. Die Buwog bewirtschaftet, baut und verkauft Wohnungen in Österreich und Deutschland.

"Die Buwog passt hervorragend zu unserem Unternehmen: Die jeweiligen Wohnungsbestände ergänzen sich perfekt – in Deutschland und in Österreich", sagt Rolf Buch, Vorstandsvorsitzender der Vonovia SE. „Zudem hat die Buwog eine führende Position im Bereich Development. Eine Übernahme bietet deshalb deutliche Vorteile für Mieter und Aktionäre beider Unternehmen."

Auch Daniel Riedl, Vorstandsvorsitzender der Buwog AG, hält von der Übernehme sehr viel: „Mit Blick auf die Geschäftsmodelle und Portfolios bietet ein Zusammenschluss von Buwog und Vonovia einen strategischen Vorteil für beide Unternehmen. Der Wert und die Wachstumsaussichten unseres attraktiven Portfolios sowie unsere starke, erfolgreiche Position im Bereich Development werden in dem vorliegenden Angebot angemessen berücksichtigt. Vorbehaltlich der rechtlichen und inhaltlichen Prüfung der Angebotsunterlage werden wir daher unseren Aktionären empfehlen, das Angebot anzunehmen. “

Riedl soll künftig als Mitglied des Vorstands der Vonovia SE das Österreich- und Development-Geschäft leiten. Österreich soll mit rund 24.000 Wohnungen Teil des Wohnungsportfolios von Vonovia werden.

Dabei spielen die Metropolen Wien und Berlin eine große Rolle. Vonovia hatte im Zuge einer Einkaufstour in den vergangenen Jahren zuletzt bereits die österreichische Immobiliengesellschaft Conwert erworben. Anfang 2016 scheiterte dann aber die Übernahme der Deutschen Wohnen, des größten heimischen Konkurrenten.

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