Deutschland: Jeder vierte Hartz-IV-Bezieher aus dem Ausland

Derzeit erhalten Erwachsene 404 Euro pro Monat plus Kosten für Miete und Heizung.
Plus von 12,8 Prozent ist vor allem auf die wachsende Zahl syrischer und eritreischer Flüchtlinge zurückzuführen.

Mit der Flüchtlingszuwanderung im Vorjahr ist auch die Zahl der ausländischen Bezieher von Arbeitslosenhilfe in Deutschland spürbar gestiegen. Ende April waren 1,541 Millionen Menschen mit einem ausländischen Pass auf Grundsicherungsleistungen der Jobcenter angewiesen - um 12,4 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Das geht aus aktuellen Zahlen der deutschen Bundesagentur für Arbeit (BA) hervor. Damit stammte jeder vierte Hartz-IV-Bezieher aus dem Ausland. Über die Entwicklung hatte zuerst die Bild-Zeitung berichtet.

Hartz IV: Derzeit 404 Euro

Hartz IV (benannt nach dem früheren VW-Manager Peter Hartz) ist eine Grundsicherungsleistung für erwerbsfähige Hilfsbedürftige in Deutschland. Derzeit erhalten Erwachsene 404 Euro pro Monat plus Kosten für Miete und Heizung.

Die Zunahme ausländischer Bezieher der Hilfsleistungen ist nach Einschätzung einer Bundesagentur-Sprecherin vor allem auf die wachsende Zahl syrischer und eritreischer Flüchtlinge zurückzuführen.

Während die Zahl der syrischen Hartz-IV-Bezieher binnen Jahresfrist um 195,1 Prozent auf mehr als 242.000 anstieg, wuchs die Zahl der von den Jobcentern versorgten Eritreer um 229 Prozent auf gut 16.700, zeigt die BA-Statistik.

Zuwanderung aus dem Osten

"Daneben spielt auch die Ost-Zuwanderung eine gewisse Rolle: Einen Anstieg gibt es vor allem bei Bulgaren und Rumänen", berichtete eine BA-Sprecherin.

Die Zahl der Hartz IV beziehenden Bulgaren wuchs binnen Jahresfrist um 35,3 Prozent auf mehr als 73.000, die der Rumänen um 36,4 Prozent auf gut 60,000. Gesunken ist dagegen innerhalb eines Jahres die Zahl der russischen (minus 8,9 Prozent) und der ukrainischen Hartz-IV-Bezieher (minus 10,1 Prozent.

Insgesamt ging dagegen die Zahl der Grundsicherungsempfänger von Ende April 2015 bis Ende April 2016 leicht zurück - und zwar um 1,2 Prozent oder 70.900 auf 5,93 Millionen. Dies sei vor allem auf die sinkende Zahl deutscher Hartz-IV-Bezieher zurückzuführen.

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