Axel Springer-Firma Idealo klagt Google auf halbe Milliarde

FILES-FRANCE-US-INFORMATION-TECHNOLOGY-WEB-INTERNET-GOOGLE
Die Preisvergleichsplattform Idealo von Axel Springer verklagt Google wegen Missbrauchs seiner marktbeherrschenden Stellung.

Es sei eine Schadensersatzklage in Höhe von rund einer halben Milliarde Euro beim Landgericht Berlin eingereicht worden, teilte Idealo am Freitag mit. Google wollte zunächst keine Stellung nehmen, da ihnen die Klage noch nicht zugestellt wurde.

Google hat mit der Axel Springer SE eine der größten Verlagsgruppen in Europa am Hals. Unter dem Dach von Springer erscheinen Marken wie Bild, Die Welt, Welt, Business Insider und Fakt. Im Geschäftsjahr 2018 erwirtschafteten etwa 16.350 Mitarbeiter einen Konzernumsatz von 3,2 Mrd. Euro. Im Vergleich zu Google ist das freilich ein Klacks. Im Jahr 2018 erzielte Google nämlich einen Jahresumsatz von über 120 Milliarden Euro.

Schon einmal Strafe ausgefasst

Doch zurück zur Sache: Denn in dieser Sache geht es um Preisvergleichsportale. Die EU-Kommission hatte Google im Sommer 2017 wegen Missbrauchs der marktbeherrschenden Stellung seines Preisvergleichsdienstes eine Strafe in Höhe von rund 2,4 Mrd. Euro aufgebrummt.

Damals hieß es, jede Firma, die sich durch die Marktmacht des US-Konzerns in dem vorliegenden Fall benachteiligt fühle, könne vor einem nationalen Gericht auf Schadensersatz klagen.

Vorwurf: Missbrauch hält weiterhin an

Google habe anderen Unternehmen die Möglichkeit genommen, im Wettbewerb durch Leistung zu überzeugen und habe verhindert, dass die europäischen Verbraucher wirklich zwischen verschiedenen Diensten wählen und die Vorteile der Innovation voll nutzen könnten.

Idealo argumentiert nun, dass der Missbrauch weiterhin anhält, da Google keine ausreichenden Schritte unternahm, um für eine Gleichbehandlung aller Produkt- und Preisvergleichsdienste zu sorgen.

Nach wie vor platziere Google seinen Dienst ganz oben in den Suchergebnissen und verschaffe sich unrechtmäßige Vorteile. "Wir wollen mit dem Verfahren ein Zeichen setzen, dass sich gegen das rechtsmissbräuchliche Verhalten von Google zur Wehr gesetzt werden kann", sagte Idealo-Geschäftsführer Philipp Peitsch.

Wie auch immer: Der Rechtsstreit wird Jahre dauern.

Kommentare