Der Vormarsch der Negativzinsen

Die EZB lässt ihre Maßnahmen unverändert
Banken geben wegen Niedrigzinspolitik der EZB Negativzinsen stärker an Firmenkunden weiter.

Das Niedrigzinsumfeld gepaart mit schlechten Managemententscheidungen hat der niederländischen ING offenbar ihr Privatkundengeschäft in Österreich gekostet. Am Dienstag wurde bekannt, dass die Bank ebendieses bis Ende 2021 auflässt. 550.000 Kunden müssen sich jetzt eine neue finanzielle Bleibe suchen. 430.000 Kunden hatten reine Sparkonten – und die sind aus Bankensicht nicht lukrativ. Der Grund: Jedes Bankinstitut ist verpflichtet, für bei der EZB geparkte Spareinlagen sowohl von privaten als auch institutionellen Kunden Negativzinsen zu zahlen.

Die EZB möchte aber, dass die Banken ihr Geld in Form von günstigen Krediten in die Wirtschaft bringen. Um die Konjunktur anzukurbeln, so die Idee. Deutsche Banken holen sich laut Medienberichten diese Negativzinsen immer öfter auch von ihren Privatkunden zurück. In Österreich sind Negativzinsen auf Spareinlagen kraft eines OGH-Urteils aus dem Jahr 2009 nicht erlaubt. Gemeint sind Geldeinlagen bei Kreditinstituten, die nicht dem Zahlungsverkehr dienen.

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