Der Markt für den Pflanzenschutz in Österreich geht etwas ein

Der Markt für den Pflanzenschutz in Österreich geht etwas ein
Der Agrar-Konzern Syngenta steigert den Gewinn und setzt verstärkt auf Nachhaltigkeit

Die heftige Debatte über Pflanzenschutzmittel in der EU hat die Bilanz von Syngenta nicht negativ beeinflusst. Der internationale Agrar-Konzern mit Sitz in Basel in der Schweiz konnte 2018 seinen weltweiten Umsatz um neun Prozent auf 13,5 Milliarden Euro steigern. Die Sparte Pflanzenschutz legte um acht Prozent zu, der Bereich Saatgut sogar um zehn Prozent. Der Gewinn vor Steuern stieg um vier Prozent auf 2,6 Milliarden Euro. Die deutlichsten Zuwächse gab es in Südamerika, gefolgt von China.

In Österreich ist der Markt für Pflanzenschutzmittel allerdings um 20 Prozent auf rund 100 Millionen Euro geschrumpft. 1993 waren noch etwa 1.000 Wirkstoffe zugelassen. 2019 waren es nur noch 440 Wirkstoffe.

Syngenta hat trotzdem in Österreich leicht zugelegt. Erfolgreich war das Tochterunternehmen von ChemChina mit zwei Fungiziden (Mittel gegen Pilzbefall) für Getreide und Mais. Mit Glyphosat hat Syngenta kaum etwas zu tun.

Das Unternehmen setzt auf Nachhaltigkeit bei der Produktentwicklung. „Es geht nicht darum, sich nur ein grünes Mäntelchen umzuhängen“, betont Peter Hefner, Leiter Business Sustainability (Nachhaltigkeit). Derzeit werden etwa zwei neue Bio-Fungizide für den Weinbau in Österreich entwickelt. Laut Christian Stockmar, Leiter von Syngenta Agro Österreich, sollen sie in etwa zwei Jahren auf den Markt kommen. Vorgesehen ist auch eine Zertifizierung für den Bio-Weinbau.

Bessere Öko-Förderung

Derzeit läuft ein Projekt mit einem großen heimischen Agrarbetrieb, das auch wissenschaftlich begleitet wird. Dabei soll geklärt werden, wie eine künftige Agrarförderung in der EU gestaltet werden muss , damit ökologische Kriterien besser eingehalten werden.

Ein weiterer Syngenta-Schwerpunkt ist die Züchtung neuer Sorten für Sonnenblumen und gentechnikfreies Soja. Vor allem der Sojaanbau hat in Österreich in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen.

Generell werden Züchtungen benötigt, die auf die extremen Klimaänderungen wie etwa Dürre besser vorbereitet sind. Das Problem ist die Vorlaufzeit der Züchtungen von etwa zehn Jahren.

Andreas Anzenberger

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