DAX knackt 12.000 Punkte, ATX performt noch besser
Die Börsianer lassen sich weder von US-Präsident Trump verunsichern, noch von den Gefahren, die von den Wahlen in Frankreich und den Niederlanden für den Euro ausgehen: Am Mittwoch kletterte der Leitindex DAX an der Frankfurter Börse erstmals seit zwei Jahren über die magische Marke von 12.000 Punkten - und schloss dann doch haarscharf drunter bei 11.998,59 Punkten. Sein bisheriges Allzeithoch hatte der DAX übrigens im April 2015 bei 12.390 Punkten erreicht.
Ein Grund für die Hausse ist die gute Stimmung in den Chef-Etagen, welche die Ifo-Umfrage zutage förderte. Noch wichtiger sind die positiven Firmen-Bilanzen. Jene 15 der 30 DAX-Konzerne, die Zahlen für 2016 vorgelegt haben, konnten ihre Gewinne (Ebit) um gesamt 15 Prozent auf 58 Milliarden Euro steigern, ergab eine EY-Auswertung. Außer der Deutschen Bank schrieben alle schwarze Zahlen. Spitzenreiter waren Autobauer Daimler und Versicherungsriese Allianz.
Die Trump-Rally
Deutsche Aktien profitieren auch vom Aufwind, der über den Großen Teich weht. "Wir haben seit der Trump-Wahl eine sehr positive Aktienentwicklung gesehen", sagt Investmentexperte Paul Severin (Erste Asset Management) zum KURIER. Damit steige zwar das Korrekturpotenzial durch Gewinnmitnahmen.
Das Marktumfeld bleibe aber positiv für Aktien: Die Wirtschaftsdaten haben sich gefestigt, das Wachstum in der Eurozone hat sich zuletzt sogar etwas beschleunigt. Die EZB pumpt weiterhin viel Geld in die Märkte. In dem Nullzinsumfeld mangelt es an Alternativen zu Aktien.
Der Analyst ist aber überrascht, wie wenig sich die Unwägbarkeiten auswirken. Die Kursschwankungen seien geringer als erwartet: "Unterschätzen die Märkte das politische Risiko oder ist die Erwartung, dass nicht so heiß gegessen wird wie gekocht?", fragt sich Severin. "Wir beobachten das kritisch."
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