Daten von 3,3 Millionen VW-Kunden ungesichert im Internet

VW-Kernmarke verdient 2019 mehr
Neues Ungemach für Volkswagen in Nordamerika. Vom Datenleck bei einem Geschäftspartner sind vor allem Audi-Kunden betroffen.

Nach dem Dieselskandal droht dem deutschen Autobauer Volkswagen neuer Ärger in Nordamerika: Durch eine Panne bei einem Geschäftspartner waren Daten von mehr als 3,3 Millionen Menschen über ein Jahr lang ungesichert im Internet zugänglich. Eine unbefugte dritte Partei sei durch eine nicht gesicherte Datei an begrenzte persönliche Informationen aus den Jahren 2014 bis 2019 gelangt, teilte Volkswagen Group of America mit. In fast allen Fällen gehe es um gegenwärtige oder potenzielle Audi-Kunden.

Zuvor hatte das US-Blog  Techcrunch  über das Datenleck berichtet und einen Brief an Kunden sowie ein entsprechendes Anwaltsschreiben veröffentlicht.

Auch sensible Daten

Bei dem Großteil der Daten handelt es sich laut VW lediglich um Kontaktinformationen. Dieser Teil des Leaks umfasse etwa Namen, E-Mail-Adressen, Telefon- und teilweise Fahrzeugnummern von rund 3,1 Millionen Audi-Kunden in den USA und 163.000 in Kanada sowie 3300 US-Kunden von VW. Es seien aber auch vertraulichere Daten von rund 90.000 Audi-Kunden ungeschützt gewesen. In 95 Prozent dieser Fälle gehe es um Führerscheinnummern, doch ein geringer Teil betreffe auch hochsensible Angaben wie US-Sozialversicherungs- und Kontonummern.

Vertriebs- und Marketingzwecke

Die geleakten Informationen waren zwischen 2014 und 2019 von einem Geschäftspartner zu Vertriebs- und Marketingzwecken gesammelt worden. Dem VW-Sprecher zufolge handelt es sich bei den Anwaltsschreiben an die Staatsanwaltschaften lediglich um einen formalen Schritt, zu dem Unternehmen in den USA bei solchen Kundendatenlecks verpflichtet seien. Es sei eine proaktive Maßnahme, aus der sich keinerlei Hinweis auf Ermittlungen der Justizbehörden ergeben. Volkswagen machte zunächst keine Angaben dazu, wer der Geschäftspartner ist, bei dem die Datenpanne auftrat, und wollte sich auf Nachfrage auch nicht zu möglichen Konsequenzen für das Unternehmen äußern.

Kommentare