Zwar gebe es dafür entsprechende Gutschriften (so wie auch für Pflege, Arbeitslosigkeit oder Krankheit). Doch von dieser würden Angestellte und Selbstständige weniger profitieren als etwa Arbeiterinnen. Grund sei die einheitliche Abgeltung. Eine Lösung des Problems sei das Pensionssplitting. "Eine Verpflichtung wäre aber rechtlich nicht einfach, weil das einer Enteignung des Partners gleichkommt", sagt Pöltner bei einer Diskussion des Finanzjournalistenforums.
Generell zeigt das Pensionskonto deutlich die Problematik und die Lücke zwischen durchschnittlicher Männer- und Frauenpension auf. Diese vergrößert sich ab der Altersgruppe 35 bis 39 wieder deutlich (siehe Grafik). 55 bis 59-jährige Frauen haben eine Monatspension von 992 Euro brutto angespart. Das entspricht 69,9 Prozent des Wertes für Männer.
Dass dies ab 60 Jahren nur noch 19 Prozent sind, hat laut Martin Kwauka vom Finanzjournalistenforum damit zu tun, dass viele Männer, die jahrelang "super verdient" hätten, die frühere Möglichkeit genutzt hätten, abschlagsfrei in Frühpension zu gehen.
Die Vorsitzende des Bundesfrauenrings, Klaudia Frieben von der Produktionsgewerkschaft pro-ge, sagte, dass das Pensionssystem noch immer auf den vollbeschäftigten Mann ausgerichtet sei. Das erkenne man auch an der hohen Zahl an Ausgleichsbezieherinnen. Die Angleichung des Pensionsalters der Frauen an jenes der Männer werde die nächste Herausforderung sein.
Die Unterschiede im Erwerbsleben erkennt man laut Sonja Stessl, Vorstandsmitglied in der Wiener Städtischen, daran, dass zwar rund die Hälfte all jener Menschen, die privat vorsorgen, Frauen seien. Aber bei den Beitragshöhen gebe es große Unterscheide. "Männer können rund ein Drittel mehr vorsorgen", so Stessl. "Frauen sorgen sich mehr um andere als um sich selbst."
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