Coronavirus: OMV-Chef schließt in Krise auch Job-Abbau nicht aus

OMV-Chef Rainer Seele
"Kurzarbeit oder Personalabbau eine Möglichkeit, noch keine Entscheidung getroffen", sagt Seele.

OMV-Chef Rainer Seele will für den Öl- und Gaskonzern, der bereits einen Sparkurs für 2020 angekündigt hat, auch Maßnahmen wie Kurzarbeit oder Personalabbau nicht ausschließen. "Wir schauen uns alle Kostenpositionen an", sagte er dem "Handelsblatt". Er gehe von weiteren Einsparprogrammen im heurigen Jahr aus. Auch ein Jobabbau sei nicht auszuschließen.

"Über Kurzarbeit oder Personalabbau haben wir noch keine Entscheidung getroffen. Es ist eine Möglichkeit, die wir nicht ausschließen können", wird der OMV-Chef zitiert. Der Konzern zählt weltweit 20.000 Mitarbeiter.

Wie berichtet tritt der OMV-Konzern heuer massiv auf die Kostenbremse. 2020 sollen mehr als 4 Mrd. Euro eingespart werden, um "die Finanzkraft und die wirtschaftliche Stabilität des Unternehmens sicherzustellen", war am 26. März verkündet worden. Damit solle "die Handlungsfähigkeit des OMV-Konzerns in dieser wirtschaftlich herausfordernden Situation sichergestellt" werden, betonte Seele damals.

Die organischen Investitionen sollen demnach heuer um rund 500 Mio. Euro auf knapp unter 2 Mrd. Euro gesenkt und die Kosten um rund 200 Mio. Euro vermindert werden, außerdem verschiebt man Projekte im Umfang von etwa 1,5 Mrd. Euro. Weiters kann man die 4,1 Mrd. Euro Kaufpreis zum Erwerb weiterer 39 Prozent am Chemiekonzern Borealis in Raten bezahlen, bis Ende 2021.

Die kommunizierten Maßnahmen seien am Laufen, hieß es heute auf APA-Anfrage aus der OMV. Ob es neue gebe, werde man sehen. Die Maßnahmen würden permanent dahin gehend überprüft, ob sie ausreichend seien. Die OMV befinde sich in der Corona-Krise in einer ähnlich ungewissen Lage wie andere Unternehmen.

Laut "Handelsblatt"-Interview macht dem Konzern neben der Corona-Krise auch der Preisdruck zu schaffen. "Ich bin beim Ölpreis nicht sehr optimistisch. Die Überversorgung setzt sich bislang fort. Die Lagerbestände sind viel zu hoch", sagte der Manager dem Blatt. Daran werde sich solange nichts ändern, wie die Mobilität der Menschen in Europa oder Nordamerika eingeschränkt bleibe. "Schließlich wird mehr als die Hälfte des weltweiten Ölverbrauchs für Autos, Busse, Flugzeuge oder Züge eingesetzt."

Die Republik Österreich hält über die Österreichische Beteiligungs AG (ÖBAG) 31,5 Prozent an der OMV.

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