Coronavirus: Negative Auswirkungen auf Alitalia

Coronavirus: Negative Auswirkungen auf Alitalia
Regierung startet neuen Anlauf für Verkauf. Langstrecken-Netz wird ausgedünnt. Flugzeuge sollen verkauft werden.

Die Coronavirus-Epidemie wirkt sich negativ auf die krisengeschüttelte italienische Fluggesellschaft Alitalia aus. "Diese Notstandslage hat stark negative Auswirkungen auf die Zahl verkaufter Ticket. Das erleichtert nicht das Verfahren zum Alitalia-Verkauf", sagte der italienische Industrieminister Stefano Patuanelli in einem Interview mit RAI 1 am Freitag an.

Die Regierung plant einen neuen Anlauf für den Verkauf der maroden Airline. Interessenten werden aufgefordert, vorerst nichtverbindliche Angebote einzureichen. "Ich vertraue, dass es zu einer positiven Lösung für Alitalia kommt", sagte der Minister.

Ab April verzichtet Alitalia auf die Routen Rom-Seoul und Rom-Santiago de Chile. Nach Ablaufen des Leasingvertrags will Alitalia auf zwei Maschinen des Typs A330 und auf eine Boeing 777-300 verzichten, die Langstreckenflüge bedienen. Auch einige Maschinen für Mittelstreckenflüge sollen verkauft werden.

Im Dezember hatte die Regierung in Rom einen weiteren Überbrückungskredit in Höhe von 400 Mio. Euro für Alitalia genehmigt. Damit solle der Flugbetrieb der Gesellschaft vor einem möglichen Verkauf bis zum 31. Mai gesichert werden, wie es hieß. Die staatlichen Kredite für die Fluggesellschaft summieren sich auf nunmehr rund 1,3 Mrd. Euro. Es gilt als unwahrscheinlich, dass das Unternehmen diese jemals zurückzahlen kann. Damit würden die Kredite aus Sicht der EU-Kommission aber zu unerlaubten Subventionen. Alitalia fliegt derzeit mit knapp 11.000 Beschäftigten etwa 350 Mio. Euro Verlust im Jahr ein.

Der Ausbruch des Coronavirus stürzt die gesamte Airlinebranche zunehmend in die Krise.

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