Coronavirus: Goldpreis steigt wieder über 1.600 Dollar

Coronavirus: Goldpreis steigt wieder über 1.600 Dollar
Edelmetall verteuerte sich seit Wochenbeginn um fast acht Prozent. Maßnahmen der US-Notenbank zeigen Wirkung.

Der Goldpreis hat am Dienstag erneut deutlich zugelegt und ist klar über die Marke von 1.600 US-Dollar gestiegen. Am Nachmittag stieg der Preis für eine Feinunze (31,1 Gramm) an der Börse in London bis auf 1.618 Dollar, nachdem das Edelmetall in der vergangenen Nacht noch bei 1.560 Dollar gehandelt worden war.

Seit Beginn der Woche konnte der Goldpreis damit um fast acht Prozent zulegen. In Euro gerechnet legte der Goldpreis zuletzt bis auf 1.492 Euro zu und näherte sich damit dem Rekordhoch, das im Februar bei 1.561 Euro erreicht worden war.

Anleihekäufe

Als Auslöser für den kräftigen Anstieg des Goldpreises gelten neue Krisenmaßnahmen der US-Notenbank Fed, die am Montag verkündet worden waren. Die Zentralbank der größten Volkswirtschaft der Welt versucht derzeit unter anderem mit unbegrenzten Anleihekäufen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise in den Griff zu bekommen.

"Das Anleihekaufprogramm der Fed treibt Investoren erneut in Gold", kommentierte Analyst David Iusow vom Handelshaus IG Group. Die aktuellen Maßnahmen der Fed seien deutlich aggressiver als bei der großen Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/09, sagte Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank. Das verdeutliche, wie ernst die wirtschaftliche Lage von den Zentralbanken eingeschätzt werde.

Zu wenig Angebot

Der Geschäftsführer der Edelmetallsparte von Heraeus, Andre Christl, verwies außerdem auf Einschränkungen auf der Angebotsseite. Demnach seien mehrere Betriebe zur Verarbeitung von Gold in der Schweiz geschlossen worden. Um die Ausbreitung des Corona-Virus zu verlangsamen, seien darüber hinaus Goldminen in Südafrika aufgefordert worden, ihre Produktion herunterzufahren.

Mit der aktuellen Erholung scheint der jüngste Preisrutsch beim Gold vorerst beendet zu sein. In der vergangenen Woche war der Goldpreis trotz der sich zuspitzenden Virus-Krise deutlich gefallen. Immer mehr Investoren waren zu Notverkäufen gezwungen, um Verluste aus anderen Anlagen auszugleichen. Zudem mussten Vermögensverwalter wegen zahlreicher Verkaufsaufträge ihrer Kunden Geld locker machen.

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