CO2-Skandal fast verpufft: VW-Aktie stürmt die Charts

Das CO2-Problem dürfte VW deutlich weniger kosten.
Weltweit nur 36.000 Autos statt 800.000 von CO2-Problem betroffen - in Österreich sind es 336 Fahrzeuge.

Volkswagen fällt im Abgas-Skandal ein großer Stein vom Herzen. Die Falschangaben bei CO2-Werten betreffen deutlich weniger Autos als zunächst angenommen. Statt wie bisher vermutet 800.000 Fahrzeuge, sollen nach erneuter Prüfung durch das deutsche Kraftfahrt-Bundesamt, das Berliner Verkehrsministerium und VW nur noch höchstens 36.000 betroffen sein - davon in Österreich nur 336.

Aktie legt stark zu

Damit könnten die von VW zunächst auf 2 Milliarden Euro geschätzten Kosten für die CO2-Unregelmäßigkeiten deutlich geringer ausfallen. Die Nachricht erfreute nicht nur das Präsidium, das am Mittwoch seine letzte Krisensitzung in diesem Jahr begonnen hatte, sondern auch die Anleger. Der Kurs der VW-Aktie lag Mittwochnachmittag zeitweise mit über acht Prozent im Plus.

Nur fünf Modelle in Österreich

"Abweichungen wurden in den internen Messungen nur bei neun Modellvarianten festgestellt", teilte VW am Mittwoch in Wolfsburg mit. Vier der Modellvarianten werden in Österreich nicht angeboten, wie aus einer Liste der betroffenen Autos hervorgeht. Hierzulande betroffen sind zwei Golf-Varianten, zwei Jetta-Typen und eine Ausführung des Passat-Variant.

Nur minimale Abweichungen

Der Verdacht auf rechtswidrige Veränderungen der Verbrauchsangaben habe sich nicht bestätigt. Die Abweichungen sind nämlich minimal: Bei einigen Autos nur 0,1 Gramm, in anderen Fällen bis zu 4 Gramm CO2 je Kilometer. Diese Werte liegen innerhalb von zulässigen Toleranzen.

US-Klagen werden in Kalifornien verhandelt

VW steht aber dennoch vor der Mammutaufgabe, das Problem mit der Software-Manipulation im Zusammenhang mit Stickoxid-Werten aufzuarbeiten. Hier sind weltweit mehr als elf Millionen Diesel-Fahrzeuge betroffen. Zumindest eine Frage wurde nun beantwortet: Die mehr als 500 in den USA eingegangenen Klagen gegen den Autobauer sollen in San Francisco verhandelt werden sollen. Ein Justizausschuss in New Orleans entschied am Dienstag, die Fälle in Kalifornien zusammenzuführen, da dort fast ein Fünftel aller Klagen eingereicht worden seien (der KURIER berichtete). Wann die Prozesslawine in Gang kommt, ist aber noch völlig offen.

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