Chemiekonzern BASF sieht dunkle Wolken am Horizont

Chemiekonzern BASF sieht dunkle Wolken am Horizont
Vorstand besonders skeptisch für Automobilbranche, Geschäft mit Basis-Chemikalien lahmt, Umsatz und Gewinn unter Druck.

Der deutsche Chemiekonzern BASF stellt sich auf schwerere Zeiten ein. "Die weltweiten Risiken haben in den vergangenen Monaten deutlich zugenommen", sagte Vorstandschef Martin Brudermüller am Donnerstag. Besonders der Automobilsektor, die wichtigste Kundengruppe für die Ludwigshafener, werde sich in diesem Jahr nicht mehr erholen.

Vorsichtige Kunden

"Kunden in allen Industrien sind derzeit sehr vorsichtig mit Vorhersagen und Bestellungen. Unsere eigene Sicht auf die Nachfrageentwicklung ist ebenfalls sehr eingeschränkt." BASF erwartet nun, dass die weltweite Industrie- und Chemieproduktion in diesem Jahr nur um rund 1,5 Prozent wächst. Bisher war der Vorstand von fast doppelt so starken Zuwächsen ausgegangen.

Weniger Gewinn

Bereits vor ein paar Wochen hatte der Konzern seine Ziele für dieses Jahr deshalb nach unten korrigiert. Der bereinigte operative Gewinn (Ebit) soll 2019 um bis zu 30 Prozent fallen statt um ein bis 10 Prozent zulegen. Im zweiten Quartal ging diese Kennziffer um fast die Hälfte auf 1,05 Mrd. Euro zurück. Der Umsatz sank um vier Prozent auf 15,16 Mrd. Euro. Verantwortlich dafür waren vor allem Einbußen im Geschäft mit Basischemikalien. Die Geschäfte in den Sparten hätten niedrigere Margen eingebracht, außerdem seien die Mengen gesunken, erläuterte Brudermüller.

6.000 Arbeitsplätze weniger

Um Kosten zu sparen und fitter zu werden für die Zukunft, streicht BASF in den kommenden zwei Jahren weltweit 6.000 Stellen, die Hälfte davon in Deutschland. Im ersten Halbjahr hätten bereits über 1.100 Mitarbeiter am Stammsitz Ludwigshafen Abfindungsangebote angenommen.

Seismograph für die Konjunktur

Die Chemiebranche gilt als wichtiger Konjunkturindikator, da ihre Produkte praktisch in allen großen Industriezweigen benötigt werden. Der Branchenverband VCI senkte kürzlich seine Prognose für 2019 und rechnet mit einem Produktionsrückgang von vier Prozent.

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