Aber ausgerechnet jetzt, mitten in der schwersten Krise des Tourismus?
In den 15 Jahren als Geschäftsführerin habe sie wesentliche Projekte umgesetzt, argumentiert Stolba. Und mit ihrem Team die Grundlagen für eine erfolgreiche Zukunft der ÖW und deren bisher größte Veränderung gelegt, sowohl inhaltlich als auch kulturell: "Die ÖW wird zu einem Kommunikationshaus umgebaut, neu dazu kommt Innovation für die Tourismusbetriebe." Über ihre weitere Karriere will die 56-jährige Top-Touristikerin nichts verraten. Nur so viel. "Ich bin in Management, Strategie, Digitalisierung und Kommunikation zu Hause. Da gibt es spannende Herausforderungen."
Internationalisierung
Die HTL-Absolventin und dreifache Akademikerin (Publizistik und Kommunikationswissenschaft, Politikwissenschaft, Betriebswirtschaft mit Ausrichtung auf Tourismus und KMU) hat die ÖW neu aufgestellt. Stolba baute die Marke "Urlaub in Österreich" auf und trieb die Internationalisierung voran. In Asien wurden völlig neue Herkunftsmärkte erschlossen.
Der ÖW-Job war immer schwierig und umstritten. Das Bashing der Österreich-Werber gehörte zu den Lieblingsbeschäftigungen der neun Landes-Tourismuschefs. Stolba, erste Frau an der Spitze der ÖW, schaffte das Kunststück, die heftigen Auseinandersetzungen zu befrieden.
75 Prozent an der 200 Mitarbeiter großen ÖW hält das Landwirtschafts- und Tourismusministerium, den Rest die Wirtschaftskammer Österreich. Das Budget von rund 50 Millionen Euro ist seit 2001 unverändert.
Präsidentin der als Verein organisierten ÖW ist ÖVP-Ministerin Elisabeth Köstinger. Das Präsidium ist mit prominenten Unternehmern besetzt: Von Spitzen-Hotelierin Elisabeth Gürtler und Robert Rogner bis zu WKÖ-Vizepräsidentin Martha Schultz und Gastro-Obmann Mario Pulker.
Neu-Ausschreibung
Die Ausschreibung läuft bis 8. März und ist sehr allgemein formuliert. Voraussetzung ist nicht einmal ein Studium, nur "Matura und abgeschlossene wirtschaftliche oder touristische Ausbildung". Mehrjährige Führungserfahrung im Tourismus ist "von Vorteil", aber nicht Bedingung. Wie man im Ministerium hört, soll die Entscheidung bis zum Sommer fallen.
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