Charles Vögele-Pleite: Fünf Millionen Euro für die Gläubiger

Die Modekette Charles Vögele ist insolvent
Nach Sanierung dürfte Filialkette vom deutschen Neo-Eigentümer aber weiterverkauft werden

Die Übernahme der insolventen Textilkette Charles Vögele Austria samt 500 Arbeitsplätzen durch den Münchner Sanierungsfonds GA Europe ist zwar vom Gläubigerausschuss am Montag angenommen worden, doch noch nicht ganz in trockenen Tüchern. So sollen die Verträge zur Übernahme der Gesellschaftsanteile erst in den nächsten Tagen vorliegen und mit dem italienischen Warenlieferanten OVS, der Vögele-Großmutterfirma, muss die Einigung noch finalisiert werden. Der Käufer will danach Herbst- und Winterware im Wert von rund zehn Millionen Euro ordern.

Können die konzerninternen Forderungen tatsächlich wegverhandelt werden, dann sinkt der Schuldenberg von ursprünglich 48,5 Millionen auf rund 25 Millionen Euro. Damit muss der neue Eigentümer GA Europe für die 20-prozentige Gläubigerquote nur etwa fünf Millionen Euro plus die Verfahrenskosten in die Hand nehmen.

Die Sanierer aus München haben viel Erfahrung mit angeschlagenen Textilfilialisten und Abverkaufsszenarien. So restrukturierten sie im Herbst 2016 die insolvente holländische Damenmodenkette MS Mode (167 Filialen), kauften um zehn Millionen Euro Waren ein und verkauften das sanierte Unternehmen vier Monate später wieder an den Alteigentümer. Auch im Fall Vögele Austria gehen Experten davon aus, dass das Unternehmen nach der Sanierung zügig weiterverkauft wird.

Wie berichtet, werden durch die Schließung von 25 bis 30 Vögele-Filialen auch bis zu 200 Jobs gestrichen. Unklar ist derzeit, ob für die betroffenen Mitarbeiter, die über mehrere Bundesländer verteilt sind, eine Arbeitsstiftung eingerichtet werden kann.

Modekette Vögele wird weitergeführt

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