Catering-Konzern DO & CO peilt drei Milliarden Euro Umsatz an

Der börsennotierte Catering-Konzern DO & CO um Attila Dogudan befindet sich in einem Höhenflug. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2024/2025 (Stichtag: 31. März) hat das Unternehmen mit seinen rund 15.000 Mitarbeitern den Umsatz um 26,3 Prozent auf 2,298 Milliarden Euro gesteigert, der Umsatz des Airline-Caterings stieg sogar 31,7 Prozent auf 1,82 Milliarden Euro. Das Konzernergebnis legte von 66,22 Millionen auf 92,43 Millionen Euro zu.
Die Ebitmarge beträgt acht Prozent. „Das erste Ziel ist ein gesundes, finanziell stabiles und starkes Unternehmen, das allen Krisen trotzen kann und langfristig ein Geschäftsmodell hat, das sich immer wieder erneuern kann“, sagt Attila Dogudan zum KURIER. „Dieses Unternehmen geht in den nächsten zwei, drei Jahren Richtung drei Milliarden Euro Umsatz.“ Nachsatz: „Unser Ziel ist ein sinnvolles Wachstum mit steigenden Margen.“
Das Geschäftsjahr 2024/2025 sei ein besonderes Jahr gewesen, in dem DO & CO größere Aufträge gewinnen konnte. „In allen Divisionen begünstigen Trends wie der wachsende Kundenfokus auf hochwertige, möglichst regionale Zutaten und frische Zubereitung vor Ort, den Wachstumskurs“, heißt es im Bilanzbericht. Die größte Division mit 79 Prozent Umsatzanteil ist das Airlinecatering. Daneben gibt es die Sparten Events (Formel 1, Allianz Arena und SAP Gardens in München) und Restaurants.
Mehr Airlines
Weltweit betreibt DO & CO 33 Gourmetküchen in zwölf Ländern auf drei Kontinenten. Mehr als 60 Fluggesellschaften setzen mittlerweile auf die Kochkünste aus Wien. Das exorbitante Wachstum werde nicht zu toppen sein, im laufenden Geschäftsjahr rechnet Dogudan mit einem Wachstum von acht bis zehn Prozent.
„Wir wollen die Weltbesten sein, mit dem besten Produkt, der besten Effizienz und der größten Innovation“, sagt der DO & CO-Chef. Er denke dabei in 10-, 15- oder 20-Jahresschritten. Das sei eben der Unterschied zu vielen anderen Unternehmen, sagt er. Auch stünden die Beschäftigten und ihre Ausbildung bei DO & CO im Vordergrund.
Reine Handarbeit
„Jeder Cent, den wir umsetzen, jedes Essen und jede Veranstaltung ist von Hand gemacht“, sagt Dogudan. „Es sind die Menschen, die den Unterschied ausmachen. Wir sind ein sehr attraktiver Arbeitgeber weltweit.“ Ein wichtiger Wachstumsmarkt sind die USA. Zu den großen Flughäfen zählt der John F. Kennedy International Airport (JFK) in New York. „Wenn sie in JFK landen, sehen sie viele DO & CO-Lkw herumfahren“, sagt Dogudan. „Wir haben dort mittlerweile einen hohen Marktanteil, weil wir dort die Kunden Delta Airlines und jetBlue haben. Es war immer unsere Strategie, dass wir auf Flughäfen gehen, wo internationaler Verkehr stattfindet.“ Nachsatz: „Jetzt haben wir sechs Standorte in den USA, die werden in den nächsten Jahren auf zehn anwachsen.“
Da bei Delta Airlines täglich 300 Flüge mit Essen versorgt werden, musste DO & CO bei diesem Auftrag auch ordentliche Anlaufkosten verbuchen. „Wir gehen auf Standorte wie Los Angeles und Chicago, weil dort alle großen Airlines hinfliegen“, sagt Dogudan. In den USA wird auch noch ein anderes Projekt umgesetzt. Zum Jahresende wird DO & CO in den USA originaler Kaiserschmarrn kredenzen. Denn Dogudan wird in Manhattan eine Demel-Filiale eröffnen.
Entwicklungsabteilung
Auch im Restaurantbereich konnte das Unternehmen den Umsatz um fast 15 Prozent steigern. „Das ist nicht nur eine Division, die gutes Geld verdient, sondern das ist die Forschungs- und Entwicklungsabteilung des gesamten Konzerns“, sagt der Firmenchef. „Wir haben einen Wettbewerbsvorteil, weil wir als einzige in der Fliegerei operativ Restaurants auf diesem Top-Level betreiben. Was DO & CO kann, ist, ein Einzelgericht in hoher Qualität auf größere Mengen zu skalieren, wo wir nicht Kochtechnik verändern.“ Aber auch beim Eventcatering wie in der Formel 1 kommt dieser Know-how-Vorteil zum Tragen.
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