Casinos leiden unter Corona: US-Ureinwohner fordern Kompensation

Casinos leiden unter Corona: US-Ureinwohner fordern Kompensation
Der Indianerstamm "Chicksaw Nation" fühlt sich um seinen Umsatz geprellt und verklagt nun mehrere Versicherungs-Unternehmen.

Das Indianervolk „Chicksaw Nation“ ist mit 38.000 Mitgliedern der dreizehntgrößte (anerkannte) Ureinwohner-Stamm in den USA. Chicksaw bedeutet so viel wie Rebell.

Und ja, die Chicksaws rebellieren - und zwar wegen Corona. Im Bundesstaat Oklahoma haben sie laut der Nachrichtenagentur Reuters mehrere Versicherungs-Unternehmen verklagt. Ein Gericht soll nun klären, wie die Ureinwohner jene Verluste zurückbekommen, die sie durch die Gewinnausfälle und Teil-Schließungen ihrer Casinos wegen der Coronavirus-Pandemie zu beklagen haben.

Unter den verklagten Versicherungen befinden sich unter anderem die American International Group und XL Insurance America. Sie wollten die Lage am Dienstag nicht kommentieren.

So kann man "kein Casino betreiben"

US-weit haben sämtliche in der Spielindustrie tätigen „Native Americans“ bereits am 17. März um 17 Milliarden Dollar an staatlichen Hilfsgeldern angesucht. Dutzende Stämme seien von den Umsatzausfällen betroffen. Die Chicksaw Nation argumentiert, dass durch die Pandemie ihr Besitz „beschädigt“ worden sei und vorerst nicht für „den vorgesehenen Verwendungszweck“ benutzt werden kann.

Oklahoma hat aufgrund der Corona-Pandemie Restriktionen beschlossen, die vor allem Restaurants einschränken. Insgesamt gehört er aber zu den US-Bundesstaaten mit den laschesten Maßnahmen. Die Ureinwohner pochen dennoch auf ihr Recht: „Praktisch gesehen, kannst du unter den aktuell gegebenen Umständen kein Casino betreiben“, sagte Michael Burrage, Anwalt der Chicksaws.

Trump: Wirtschaft geht offenbar vor

Nun geht es darum, ob die Versicherungen für den vollen Schaden im Falle einer Pandemie aufkommen müssen – oder eben nicht. Derzeit wird eine Großzahl solcher Verfahren in den USA eingeleitet - und das betrifft natürlich nicht nur die Glücksspiel-Branche.

Immerhin: US-Präsident Donald Trump hat bereits angekündigt, sich von der Pandemie nicht die US-Wirtschaft zerstören lassen zu wollen. Er sei optimistisch, dass der "Lockdown" der USA vor Ostern bereits wieder vorüber sein könne. Zudem arbeitet der US-Kongress an einem billionenschweren Hilfspaket. Der Aktienindizes Dow Jones reagierte darauf am Dienstag vergnügt und verzeichnete den größten Tageszuwachs seit 1933.

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