Casinos: Betriebsrat hofft, dass es ohne Kündigungen geht

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Großes Interesse an Teilzeit- und Ausstiegsmodellen. Bei Verhandlungen über neues Gehaltsschema "liegt Hund im Detail".

Der Casinos-Austria-Betriebsrat ist ob der Meldung von 600 Mitarbeitern beim AMS nicht überrascht. Es handle sich dabei um eine technisch notwendige, vorsorgliche Maßnahme, sagte Zentralbetriebsratschef Manfred Schönbauer am Donnerstag zur APA.

Man sei bereits seit Anfang Juli in Verhandlung mit der Unternehmensspitze über Personaleinsparungen. Das Interesse an den angebotenen Teilzeit- und Ausstiegsmodellen sei groß.

Die 600 beim AMS zur Kündigung angemeldeten Mitarbeiter seien jene, die die Anspruchsvoraussetzung für Teilzeit, Frühpensionierung und Co. erfüllten, so Schönbauer. Vor allem ältere Beschäftigte zeigten sich derzeit bereit, ein solches Modell anzunehmen. Die Älteren sind zumeist auch jene, die recht gut verdienen und hohe Personalkosten verursachen.

Der Betriebsrat habe seit Anbeginn des Refit-Sparprogramms "relativ großzügige" Teilzeit- oder freiwillige Ausstiegsmodelle favorisiert, und genau diese gebe es nun. Bereits in der Vergangenheit haben die teilstaatlichen Casinos älteren Mitarbeitern angeboten, in Teilzeit zu gehen, nur zu Spitzenzeiten arbeiten zu kommen.

"So bleiben sie uns als Dienstnehmer erhalten und fallen nicht der öffentlichen Hand zur Last", sagte Schönbauer.

Wie viele jetzt letztendlich eines der angebotenen Modelle annehmen werden, könne er nicht sagen. Er hoffe jedenfalls, dass man ganz ohne oder mit nur sehr wenigen arbeitgeberseitigen Kündigungen durchkomme.

Ziel des Unternehmens ist es laut Betriebsrat, den jährlichen Personalaufwand um rund 30 Mio. Euro zu reduzieren, im Jahr 2019 sei dieser inklusive Gastronomietochter bei 116 Mio. Euro gelegen.

Bei den Modellen für die zur Kündigung angemeldeten Mitarbeiter ist sich der Betriebsrat mit der Geschäftsführung schon "sehr präzise einig", wie Schönbauer sagte.

Was die Einsparungen bei den verbleibenden Mitarbeitern betrifft - neuer Kollektivvertrag, geringere Durchschnittsgehälter usw. -, stehen zumindest die Eckpunkte. Aber der Hund liege im Detail. "Ich bin nicht sicher, ob es gelingen wird, alle Dinge so zu lösen, dass es auch mitgetragen werden kann", so der Betriebsrat. Grundsätzlich sei man aber auf einem guten Weg.

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