Casinos Austria - Mittwoch Sonderaufsichtsrat zu großem Sparprogramm

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Jobabbau so gut wie fix, Betriebsrat findet Prognosen für 2020 viel zu negativ. Standorte teils schon seit 2009 negativ.

Bei den Casinos Austria findet am Mittwoch, 8. Juli, ein Sonderaufsichtsrat zum größten Restrukturierungsprogramm in der Geschichte des teilstaatlichen Konzerns statt.

Das Paket namens ReFIT beinhaltet auch einen Personalabbau. Der KURIER berichtete mehrfach.

Wie viele Leute gehen müssen und wie viel eingespart werden muss, ist noch nicht ganz klar. Es hängt von den tatsächlich Folgen der Coronakrise und des Rauchverbots ab.

Klar ist für die Unternehmensspitze, dass es ohne tiefe Einschnitte nicht gehen wird. Auch ohne wochenlange Schließzeiten und nunmehr ausbleibende ausländische Gäste hätten die Casinos Austria, die im Mehrheitseigentum der tschechischen Sazka-Gruppe stehen, ein Problem gehabt: wegen des seit November 2019 gültigen Rauchverbots, das 2020 erstmals voll schlagend wird.

Im April hat der Konzern unter der Führung von Bettina Glatz-Kremsner gemeinsam mit einem Team des Beraters McKinsey ein Sanierungskonzept gestartet - der knapp sechswöchige Auftrag kostete das Unternehmen rund eine halbe Million Euro; am Mittwoch soll "ReFIT" dem Aufsichtsrat präsentiert werden.

Schließungen von Spielbanken, derer es zwölf in Österreich gibt, sind derzeit nicht vorgesehen, wohl aber eine Neupositionierung einzelner Standorte.

Kleinere, weniger lukrative Casinos könnten anders ausgerichtet werden als große, profitable. Während die zwölf Inlandscasinos heuer ebenso einen Verlust werden wie die WINWIN-Automatenhallen und die Auslandstochter Casinos Austria International (CAI), bleiben die Lotterien, zu der auch die gut gehende, in der Krise noch stärker boomende Online-Glücksspielplattform win2day gehört, die Cashcow des Konzerns.

Probleme schon seit 2009

Etliche der Casinos spielen schon seit 2009 keine Gewinne ein. Das geht aus dem  Masterplan hervor, mit dem die Casag erfolgreich versuchte, die Vergabe von Konzessionen zu beeinflussen.

Bereits damals war das größte Sorgenkind das Grand Casino Baden, heute immer noch der höchste Verlustbringer des Glücksspielkonzerns. Eine „Redimensionierung, bestmöglich eine Verlagerung des Standortes“ müsse höchste Priorität bekommen.   Die  Standortsituation sei   „dramatisch“.

In der Schwächenanalyse der Casag wurden hohe Sach- und Personalkosten  als „besonders schwerwiegend“   angeführt, dadurch sei der Spielraum für Investitionen im Vergleich zur Konkurrenz stark reduziert. Die Bilanzen der vergangenen Jahre hätten gezeigt, dass Investitionen nicht mehr durch Eigenmittel finanziert werden konnten, weshalb die Eigenkapitalquote "Jahr für Jahr sank".

Laut Zentralbetriebsratschef Manfred Schönbauer sind die Annahmen über die zu erwartenden Verluste 2020jvon knapp 65 MillionenEuro "weit überzogen".

Die Arbeitnehmervertreter wollen Kübndigungen unbedingt vermeiden, stattdessen plädieren sie für Modelle wie Altersteilzeit, die sich bereits in der Vergangenheit bewährt hätten, um die galoppierenden Personalkosten in den Griff zu bekommen.

Die Gewerkschaft appellierte zuletzt an die staatliche Miteigentümerin ÖBAG, der Verunsicherung bei den Casinos-Mitarbeitern entgegenzutreten.

Der Casinos-Austria-Konzern beschäftigt rund 3.400 Mitarbeiter im In- und Ausland, davon etwa 1.700 in der Casinos Austria AG, also in den zwölf Spielbanken und im Headquarter in Wien.

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