Bundesforste wollen grüner werden

Bundesforste wollen grüner werden
Teures Holz beschert ein erfreuliches Ergebnis. Nun wird der Fokus verstärkt auf Kleinwasserkraft und Windenergie gelegt.

Die hohen Holzpreise – im Durchschnitt 74 Euro pro Festmeter – bescherten den Österreichischen Bundesforsten (ÖBf) im Vorjahr ein äußerst erfreuliches Ergebnis. Die Betriebsleistung stieg auf 226 Millionen Euro, das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) lag bei 23,7 Millionen Euro (2010: 15,9 Millionen). Dem Eigentümer, die Republik Österreich, fließen rund 30 Millionen an Dividende und Fruchtgenussentgelt zu.

Trotz des guten Holzpreises habe man, nach den Stürmen der vergangenen Jahre und dem damit einher gehenden hohen Einschlag, die Erntemenge 2011 auf dem nachhaltigen Ziel von 1,5 Millionen Festmetern belassen, sagt ÖBf-Vorstand Georg Erlacher.

Mittlerweile entfallen nur noch 60 Prozent der ÖBf-Betriebsleistung auf das Geschäftsfeld Forst/Holz. Die anderen Standbeine sind Jagd/Fischerei, Immobilien, Dienstleistungen und (ein wenig) erneuerbare Energie. Letztere soll in den kommenden Jahren an Bedeutung im Unternehmen gewinnen. 100 Millionen Euro nehmen die ÖBf dafür in die Hand, verrät Finanzvorstand Georg Schöppl. Der Fokus liege auf Kleinwasserkraft und Windenergie.

Blaues Auge geholt

Mit einem blauen Auge davongekommen sind die ÖBf bei ihrem Biomasse-Engagement: Die Insolvenz des Biomassewerk-Betreibers SWH (Joint Venture mit Kärntner Kelag) konnte im Vorjahr abgewendet werden – allerdings nur durch einen millionenschweren Forderungsverzicht der Gläubigerbanken. "Das Kapitel ist abgeschlossen", sagt Schöppl. Auch bilanziell habe man reinen Tisch gemacht. 26 Biomassewerke wurden verkauft, keines musste geschlossen werden. Zwei behalte die ÖBf im Portfolio (Ennsdorf und Imst), im Vorjahr hätten sie rund eine Million Ergebnisbeitrag erzielt.

Dazugelernt haben die ÖBf offenbar: Für weitere Biomasse-Projekte gebe es keinerlei Pläne, versichert Erlacher.

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