Bundesforste: Borkenkäfer knabberten die Dividende an

Die Hälfte der Holzernte war im Vorjahr Schadholz.
Käferschäden sowie Wind- und Schneebruch ließen 2016 die Gewinn sinken.

Klimaerwärmung, Wind, Schnee und der Borkenkäfer setzten dem heimischen Staatswald im Vorjahr ordentlich zu. Mit 770.000 Festmetern waren 51 Prozent der gesamten Holzerntemenge schadhaft. Allein der Schaden durch Käfer verdoppelte sich auf 400.000 Festmeter.

Weniger Dividende

"Schadhaft" war auch das Ergebnis: Die Schäden belasteten den Vorsteuergewinn (EBT) mit acht Millionen Euro, sagte Bundesforste-Finanzvorstand Georg Schöppl, er sank auf 21,6 Millionen Euro. Ohne schadhaftes Holz hätte es 30 Millionen Euro ausgemacht. Den Gewinnrückgang bekam auch Eigentümer Staat zu spüren, die Dividende fiel mit 24,8 um fast fünf Millionen Euro niedriger aus als im Jahr davor.

In den nächsten Jahren wollen die staatlichen Forstverwalter die Geschäftsbereiche abseits der Sparte Forst/Holz weiter stark ausbauen. Zwar erzielte Forst/Holz mit 132 Millionen Euro nach wie vor den Löwenanteil der Betriebsleistung. Der Anteil am Gesamtumsatz ist in den vergangenen 20 Jahren aber von 75 auf 58 Prozent geschrumpft.

Stark gestiegen ist dagegen das Immobiliengeschäft, das mit 43,7 Millionen Euro bereits der zweitgrößte Umsatzbringer ist. Die höchste Steigerung gab es im Bereich erneuerbare Energien, der Umsatz ist mit neun Millionen Euro aber noch recht bescheiden. 21,7 Millionen Euro werden mit Jagd und Fischerei umgesetzt, Dienstleistungen bringen knapp 15 Millionen Euro ein. In den vergangenen 20 Jahren ist der nicht-forstliche Bereich auf 42 Prozent des Gesamtumsatzes von 225,8 Millionen Euro gestiegen.

Teure Ernte

Die Holzernte in Eigenregie wollen die Bundesforste weiter reduzieren. Der Einsatz eigener Mitarbeiter kostet mehr als der Zukauf dieser Leistungen. Derzeit erfolgt ein Viertel des Holzeinschlags mit eigenen Mitarbeitern und Maschinen. Mit den Belegschaftsvertretern laufen derzeit Gespräche, wie viel der Holzernte noch in Eigenregie erfolgen soll. Es wird aber, betonte Bundesforste-Chef Rudolf Freidhager, keine betriebsbedingten Kündigungen geben.Die Bundesforste beschäftigen derzeit noch 50 Mitarbeiter in der Holzernte. Insgesamt hat der Konzern 1100 Mitarbeiter. Gegen eine Aufgabe des Bereichs hatte der Betriebsrat Kampfmaßnahmen angedroht.

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