Bundesforste: 100 Millionen Euro für den Wald der Zukunft

Bundesforste: 100 Millionen Euro für den Wald der Zukunft
Schadholzanteil bei Ernte pendelt sich bei 40 bis 50 Prozent ein

Trotz der Borkenkäferplage machen die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) gute Geschäfte. „Unser ganzes Holz haben wir heuer bereits zu guten Preisen verkauft, wir sind de facto ausverkauft“, sagt ÖBf-Vorstand Andreas Gruber. „Es ist am Markt aber bereits zu spüren, dass der Holzpreis sinkt. Es wird deutlich weniger gezahlt als im Vorjahr.“ Nachsatz: „Für 2024 ist davon auszugehen, dass der Preis nach unten gehen wird.“

Im Vorjahr sorgte die wirtschaftliche Entwicklung zu einem Holzboom und zu einer positiven Entwicklung auf den Rundholzmärkten.

Geringe Lagerbestände in der Industrie und in den Sägewerken trafen auf volle Auftragsbücher. 2022 ist der Festmeter Holz über alle Sortimente um 20 Euro auf 87,90 Euro je Festmeter gestiegen. „Der Holzmarkt war im Vorjahr vor allem durch die große Nachfrage nach Bauholz getrieben. Wir verkaufen aber nicht an Endkunden, sondern an die Sägewerke und an die Zellstoff- und Papierindustrie“, sagt ÖBf-Vorstand Georg Schöppl.

Die ÖBf ernteten im Vorjahr 1,9 Millionen Festmeter Holz, davon entfielen 940.000 Festmeter auf Schadholz. Bei 70 Prozent davon war der Borkenkäfer der Verursacher des Schadens. Der gesamte Waldschaden durch den Klimawandel kostete die ÖBf im Vorjahr 28 Millionen Euro, das ist das Doppelte eines normalen Jahres. „Ein Schadholzanteil von 40 bis 50 Prozent wird künftig ein Normaljahr sein“, sagt Gruber.

Durchforstung

Seit dem Jahr 2005 forcieren die Bundesforste die Borkenkäfer-Bekämpfung, jährlich werden dazu vier bis fünf Millionen Euro investiert. „Alles was notwendig ist, uns vor dem Borkenkäfer zu schützen, werden wir investieren“, sagt Schöppl. „Ziel ist es den Befall so gering wie möglich zu halten“, fügt Gruber hinzu.

Die Strategie des Bundesforste ist, dass Waldpflege und Durchforstung durchgeführt werden, egal wie viel Schadholz anfällt. „Insgesamt nutzen wir nur drei Viertel des jährlichen Zuwachses“, sagt Gruber.

Im Vorjahr erzielten die Bundesforste mit ihren vier Sparten Forst/Holz, erneuerbare Energie, Immobilien und Dienstleistungen eine Betriebsleistung in Höhe von 323 Millionen Euro, das ist ein Anstieg von fast 30 Prozent. Unterm Strich verdoppelte sich der Vorsteuergewinn auf 55 Millionen Euro.

Bis 2030 investieren die ÖBf mehr als 100 Millionen in den Wald der Zukunft, dieser Wald wird ein artenreicher Mischwald sein.

„Wir wollen sicherstellen, dass wir die Herausforderung des Klimawandels aus eigener Kraft stemmen können“, sagt Gruber. Bis 2030 schätzen die ÖBf das Ausbaupotenzial bei den erneuerbaren Energien (Kleinwasserkraft, Windpark, Biomasse) auf 200 Mio. Euro ein, bei den Immobilien auf bis zu 100 Mio. Euro.

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