Brüssel-Nachtzug: Heimreise nicht so klimafreundlich wie Hinfahrt

Österreichs EU-Abgeordnete (v. li., im rosa Mantel) Winzig, Karas und ÖBB-Chef Matthä werden von der Belgische-Bahn-Chefin Sophie Dutordoir (hinter der EU-Fahne) und Belgiens Verkehrsminister Francois Bellot (re. davon) empfangen. Rechts die Abgeordneten Thaler, Schieder und Vana.
Die EU-Abgeordneten der SPÖ kehren mit dem Zug zurück, jene der ÖVP und der Grünen mit dem Flugzeug.

Sonntagabend fuhr zum ersten Mal seit 17 Jahren wieder ein ÖBB-Nachtzug von Wien nach Brüssel. An Bord befanden sich österreichische EU-Abgeordnete und ÖBB-Chef Andreas Matthä. Sie ließen es sich bei dem medienwirksamen Ereignis nicht nehmen darauf hinzuweisen, dass Züge viel umweltfreundlicher sind als Flugzeuge.

Der KURIER hat sich aus diesem Anlass umgehört, mit welchen Verkehrsmitteln die prominenten Fahrgäste wieder in die Heimat reisen.

Vorbild

Der EU-Abgeordnete Andreas Schieder von der SPÖ fährt tatsächlich wieder mit dem Nachtzug, und zwar heute Donnerstag, nach Wien zurück. Sein Kollege Hannes Heide musste nach Bad Ischl und nahm das Flugzeug.

Vorbildlich ist der SPÖ-Abgeordnete Günther Sidl: Er hat seit Amtsantritt alle Fahrten zwischen Österreich, Brüssel und Straßburg mit dem Zug zurückgelegt und nimmt auch diese Woche wieder den Zug – allerdings eine andere Zugverbindung als Schieder.

Viele Termine

Die Grün-Abgeordnete Monika Vana musste mit dem Flugzeug nach Wien reisen, da sie in Brüssel bis Dienstagnachmittag Termine hatte und Mittwochfrüh im Nationalrat in Wien in der Europastunde sprechen musste.

Von den EU-Abgeordneten der ÖVP konnte diese Woche keiner die Rückfahrt nach Wien im Nachtzug antreten. Sie müssen bzw. mussten aus terminlichen Gründen mit dem Flugzeug zurückkehren.

Keine Basis

Die Abgeordneten werden den Nachtzug nicht auf regelmäßiger Basis für die Reise BrüsselWienBrüssel nehmen können, heißt es. „Immer wird es für uns wohl nicht möglich sein, den Nachtzug zu nehmen, dafür ist der Terminkalender als Europaabgeordnete leider manchmal zu voll“, sagt etwa Angelika Winzig, die bereits retour in Wien ist. Für die zahlreichen Schüler- und Besuchergruppen sei der Zug jedoch eine vorzügliche Reisevariante.

ÖBB-Chef Andreas Matthä ist übrigens ebenfalls nicht mit dem Nachtzug zurückgefahren, sondern weiter dienstlich nach Amsterdam gereist – und hat dafür den Zug genommen. TP

 

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