Brasilien verurteilt "Währungskrieg"

Brasilien verurteilt "Währungskrieg"
Als Reaktion auf die Finanzkrise würde die Welt mit billigem Geld geflutet, kritisiert Brasiliens Präsidentin Rousseff.

Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff hat den wohlhabenden Industrienationen vorgeworfen, mit günstigen Krediten und niedrigen Zinsraten einen "Währungskrieg" zu führen. Als Reaktion auf die globale Finanzkrise werde die Welt mit einem "Tsunami" billigen Geldes überschwemmt, sagte sie am Donnerstag (Ortszeit). Dieses zu günstigen Konditionen ausgegebene Geld mache nun die EU-und US-Exporte billiger, worunter der brasilianische Markt mit seiner starken Währung, dem Real, und seinen hohen Zinsen leide.

Rousseff sagte, sie sei entschlossen, die brasilianische Industrie zu verteidigen und sich dafür einzusetzen, dass die reichen Länder nicht mit ihren Methoden die Wirtschaft der Schwellenländer "ausschlachten". Die größte Volkswirtschaft Lateinamerikas hat wie viele Schwellenländer mit einem Zufluss von Geld aus dem Ausland zu kämpfen, der ihre Währung aufwertet und damit die heimischen Produkte auf dem Weltmarkt verteuert. Hintergrund sind die vergleichsweise niedrigen Zinsen im Euroraum oder den USA: Investoren leihen sich dort Geld und investieren die Beträge in Schwellenländern, wo sie höhere Renditen erwarten. Der Kurs des Real stieg im Vergleich zum Dollar seit Jahresbeginn bereits um rund 8 Prozent. Zuvor hatte schon der brasilianische Finanzminister Guido Mantega angekündigt, Brasilien werde in diesem " Währungskrieg" nicht teilnahmslos zusehen, sondern sich verteidigen.

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