Bosch trotzt Trump und baut neue Fabrik in Mexiko

Bosch Werk in Mexiko
Der weltgrößte Autozulieferer kündigte am Dienstag den Bau einer Fabrik für mehr als 100 Mio. Euro in Mexiko an.

Bosch zeigt sich unbeeindruckt von den Drohungen der USA zum Ausstieg aus dem nordamerikanischen Freihandelsabkommen NAFTA. Der weltgrößte Autozulieferer kündigte am Dienstag den Bau einer Fabrik für mehr als 100 Mio. Euro in Mexiko an.

In der hochautomatisierten Fabrik in der zentralmexikanischen Stadt Celaya sollen ab 2019 Elektronikkomponenten und Steuergeräte für vernetzte Mobilität hergestellt werden. In den kommenden Jahren sollen dort mehr als 1.200 Arbeitsplätze entstehen.

Intelligente Steuersysteme

In dem Werk werden Anlagen nach Standards von Industrie 4.0 Daten in Echtzeit über das Internet ausgetauscht, um Maschinen vorausschauend zu warten und die Qualität der Produkte zu überwachen. "Bis Mitte 2019 soll die komplette Fertigung in nahezu allen Bosch-Werken in Mexiko mit unseren intelligenten Steuerungssystemen ausgestattet sein", erklärte Mexiko-Chef Rene Schlegel. Insgesamt betreibt Bosch derzeit zwölf Fertigungsstandorte in dem Land und setzt bereits heute sogenannte smarte Technologien ein. Auch in den USA hat Bosch mehrere Werke.

US-Präsident Donald Trump hatte mit einem Ausstieg seines Landes aus dem Freihandelsabkommen gedroht. Durch die Vereinbarung von 1994 seien zahlreiche Jobs in der US-Industrie abgebaut und nach Mexiko verlagert worden. Trump hatte zuletzt gesagt, es werde bei NAFTA "sehr bald etwas geben". Die USA, Mexiko und Kanada streben nach Einschätzung von Mexikos Präsident Enrique Pena Neto eine Einigung auf ein neues Freihandelsabkommen an.

Kommentare