Börsennotierter Modekonzern Stefanel ist pleite

Börsennotierter Modekonzern Stefanel ist pleite
Die Modegruppe aus Treviso betreibt 400 Shops.

Der italienische Modekonzern Stefanel, der nach einer schweren Krise 2017 unter Kontrolle des Private-Equity-Fonds Oxy und der britischen Finanzgruppe Attestor gekommen ist, hat den Neustart nicht geschafft. Am Donnerstag beantragte die Modegruppe beim Gericht in der norditalienischen Stadt Treviso die Insolvenzverwaltung. 244 Jobs in der Unternehmenszentrale sind gefährdet.

Der Handel mit Stefanel-Aktien an der Mailänder Börse wurde ausgesetzt. Stefanel, wie der Konkurrent Benetton ein Ikone-Label der 80er-Jahre, bekommt die Konsumschwäche in der italienischen Heimat und die Konkurrenz von Billigproduzenten zu spüren. Die Umsetzung eines Entwicklungsplans mit Fokus auf E-Commerce und auf Umstrukturierung des Netzes von 400 Shops scheiterte.

Die beiden Investoren Oxy und Attestor halten eine Mehrheit von 71 Prozent am Unternehmen. Im Zuge der Umstrukturierung hatte Giuseppe Stefanel, Sohn von Firmengründer Carlo Stefanel, seinen Konzernanteil von 56,5 Prozent auf 16,4 Prozent reduziert. Stefanel hatte im Dezember 2017 eine Kapitalaufstockung von zehn Millionen Euro abgeschlossen.

Geschäftsjahr 2017

Der italienische Modekonzern Stefanel, der sich im vergangenen Jahr einer tiefgreifenden Umstrukturierung unterzogen hatte, kämpft gegen den Konkurs. Der Aufsichtsrat will am Freitag einen Antrag auf ein Vergleichsverfahren zur Abwendung der Insolvenz einreichen.

In den ersten drei Quartalen 2018 meldete das börsennotierte Unternehmen einen Verlust von 20,8 Millionen Euro. Das Nettovermögen sank auf 7,5 Millionen Euro. Zur Abwendung des Konkurses will Stefanel künftig verstärkt auf E-Commerce setzen und das Personal auf Kurzarbeit schicken. Mehrere, verlustbringende Geschäfte in Italien und im Ausland sollen geschlossen werden.47 Stores wurden im ersten Halbjahr 2017 geschlossen, dazu gab es 19 Neueröffnungen.

Kommentare