Nach Turbulenzen beruhigt sich die Lage an den Börsen wieder
Es war zwar diese Woche kein schwarzer Montag an den Börsen, aber Verluste von 12 Prozent in Tokio und bis zu 3,4 Prozent in Europa und den USA haben Ängste vor einem tiefgreifenden Absturz ausgelöst. Auslöser waren schlechter als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten in den USA sowie teils schlechte Quartalszahlen großer Techkonzerne.
Doch die Sorgen haben sich – zumindest bis dato – als unbegründet erwiesen. Bis gestern, Freitag, haben sich so gut wie alle wichtigen Indizes vom Schock wieder erholt. Dafür gesorgt haben vor allem über den Prognosen liegende Daten vom US-Arbeitsmarkt, aber auch gute Unternehmensberichte, etwa von Siemens oder Allianz.
Unterm Strich bleibt aber, dass „die Quote an positiven Überraschungen niedriger liegt als in den letzten Quartalen und einzelne Aktien nach enttäuschenden Zahlen brutal abverkauft werden“, sagt Karin Kunrath, Chief Investment Officer der Raiffeisen KAG. „Nach der sehr starken Kursentwicklung seit Jahresbeginn und einer gleichzeitig nachlassenden Konjunkturdynamik steigt das Risiko für Kursrücksetzer.“ Es gelte zu beobachten, ob sich die Wirtschaftsdaten immer negativer darstellen und folglich in Richtung Rezession tendieren oder ob mithilfe der nun umso mehr erwarteten Zinssenkungen durch die Notenbanken ein „soft landing“ und damit ein Durchstarten der Konjunktur gelingen könne. Die erste Zinssenkung in den USA wird für September erwartet.
Monatsrückblick
In der Tat endete diese Börsenwoche zwar freundlich, auf ein Monat zurückgeblickt liegen viele Indizes aber im roten Bereich. Im Wiener ATX sind es minus 2,7 und beim Frankfurter DAX minus 3,0 Prozent. Bei der US-Techbörse Nasdaq bleibt jedoch ein Minus von 15 Prozent und beim japanischen Nikkei von 10 Prozent. Seit Jahresbeginn liegen aber beide mit 11 bzw. 5 Prozent noch in der Gewinnzone.
Auch Kryptos erholten sich wieder. Nach dem schwersten Kurseinbruch seit mehr als zwei Jahren auf unter 50.000 Dollar stieg der Bitcoin-Kurs zeitweise über 62.000 Dollar.
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