Börseblick: Gehaltsstreit bei Bank Austria-Mutter

BA-Deal erhitzt Gemüter
Der neue Chef verdient aus Sicht vieler Aktionäre viel zu viel. Sein Vorgänger erhielt nur die Hälfte.

Der neue UniCredit-Chef Andrea Orcel bekam gleich zum Amtsantritt einen Denkzettel von den Aktionären. Bei der Hauptversammlung am Donnerstag gab es heftigen Widerstand gegen das Millionengehalt des Italieners. Stimmrechtsberater stellten sich strikt gegen die Pläne der Bank, Orcel bis zu 7,5 Millionen Euro pro Jahr zu zahlen. Am Ende votierten nur 54 Prozent der Aktionäre für die geplante Vergütung, eine ungewöhnlich knappe Mehrheit. Die Aktie verlor am Donnerstag 1,14 Prozent.

Der Vergütungsvorschlag für Orcels Vorgänger, Jean Pierre Mustier, war im vergangenen Jahr von 96 Prozent abgenickt worden. Als Mustier 2016 bei der Bank-Austria-Mutter UniCredit anfing, hatten 87 Prozent der Investoren für seine Gehaltspläne gestimmt. Mustier verdiente jedoch gerade einmal die Hälfte dessen, was Orcel nun bekommt.

Garantierter Bonus

Kritisiert wurde vor allem, dass das Gehalt eine Art garantierten Bonus für 2021 beinhalte. Orcel erhält ein jährliches Fixgehalt von 2,5 Millionen Euro und bekommt im ersten Jahr einen Bonus bis hin zum Doppelten des festen Gehalts - unabhängig von der Entwicklung der Bank.

Der Italiener hat bereits in der Vergangenheit mit seinem Entlohnungswünschen auf sich aufmerksam gemacht. Ein Streit mit der spanischen Bank Santander landete vor Gericht, weil das Geldhaus die Ernennung von Orcel zum Chef aufgrund von unterschiedlichen Gehaltsvorstellungen fallen gelassen hatte. Orcel verlangt von Santander nun bis zu 112 Millionen Euro.

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