Börsen-Crash in Wien und den USA: Aktien stürzen wegen Trump weiter ab

US-ECONOMY-MARKET-STOCKS
Der österreichische Leitindex verliert wegen Zoll-Ängsten stark. Auch der Dow Jones setzt seine Talfahrt fort. Trump beharrt auf seinem Zoll-Kurs.
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Zusammenfassung

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  • Der ATX und DAX fielen am Vormittag um etwa fünfeinhalb Prozent, während Asiens Märkte ebenfalls massive Verluste verzeichneten.
  • US-Präsident Trump zeigt sich verhandlungsbereit, während die EU über mögliche Gegenzölle berät.
  • Trumps Zollpaket sorgt für weltweite Börsenturbulenzen und Vermögensverluste bei Privatanlegern.

Im Zollkonflikt zwischen den USA und der Europäischen Union zeichnet sich keine Entspannung ab. Zum Wochenauftakt ließ der handelspolitische Rundumschlag von US-Präsident Donald Trump die Börsenkurse weltweit noch weiter abstürzen. Nach heftigen Kursverlusten in Asien startete auch Europa tiefrot in die Woche. Am Vormittag standen der Wiener Leitindex ATX sowie der deutsche DAX um je rund fünfeinhalb Prozent im Minus. Zu Mittag notierte der ATX dann um 3,84 Prozent leichter bei 3.618,20 Punkten. Bereits in den Vortagen hatte der Leitindex in Summe über 9 Prozent verloren. 

Mit Austriacard, Rosenbauer und Flughafen Wien verloren am Montag zu Handelsbeginn einige kleinere Werte am stärksten, die vor dem Wochenende noch vom schlimmsten verschont worden waren. Die Papiere gaben jeweils zwischen 8,6 und 13 Prozent ab. 

Die schwer gewichteten Bankaktien Erste Group und RBI gaben mit Verlusten von rund sechs Prozent stärker nach als der Gesamtmarkt. Schwächere Wachstumsaussichten bei niedrigeren Zinsen hatten schon in den Vortagen auf den Finanzwerten gelastet. Wienerberger und voestalpine verloren jeweils sechs Prozent. OMV und Verbund büßten jeweils gut vier Prozent ein.

Auch an den New Yorker Börsen setzt sich der Kurseinbruch fort. Der weltweit bekannteste Aktienindex Dow Jones Industrial sackte um 3,3 Prozent auf 37.051,71 Punkte. 

Die Börsen in Asien verbuchten am Montagmorgen massive Verluste. Nach den negativen Vorgaben der Wall Street stürzte der 225 Werte umfassende Nikkei-Index an der Leitbörse in Tokio zwischenzeitlich um mehr als acht Prozent ab. Er schloss mit einem Minus von 7,83 Prozent und dem niedrigsten Stand seit dem 21. Oktober 2023. Auch die Börsen in China, Hongkong und Australien zeigten im frühen Handel deutliche Verluste. So verlor beispielsweise der Hongkonger Hang Seng Index satte 13,22 Prozent. Am Ölmarkt fielen die Preise auf den tiefsten Stand seit April 2021.

Talfahrt geht weiter

Trumps Zollpaket hatte die Börsen bereits in der vergangenen Woche weltweit auf Talfahrt geschickt. Eine Erholung ist nicht aktuell in Sicht. Marktbeobachter rechnen weiter mit größeren Kursschwankungen, bis sich die Auswirkungen des Zollkonflikts klarer herauskristallisieren, mehr über Gegenzölle bekannt wird oder mit den Kontrahenten über erste Deals gesprochen wird. 

Das Börsenbeben radierte auch Vermögen von Privatanlegern in Milliardenhöhe aus - gerade in den USA haben viele Menschen an der Börse investiert, entsprechend groß fiel nun der Unmut aus. Doch trotz der Kritik hielt die US-Regierung zunächst an ihrem globalen Zollpaket fest - US-Finanzminister Scott Bessent etwa sagte dem Sender NBC, die Zölle seien nichts, was sich binnen Tagen oder Wochen wegverhandeln lasse.

Trump zeigt Verhandlungsbereitschaft

Trump zeigte sich später jedoch bereit, unter bestimmten Bedingungen mit Handelspartnern über eine Lockerung der neuen Zölle auf Einfuhren in die USA zu reden. "Ich möchte das Defizitproblem lösen, das wir mit China, der Europäischen Union und anderen Ländern haben", sagte er auf einem Rückflug vom Bundesstaat Florida in die US-Hauptstadt Washington. "Wenn sie darüber reden wollen, bin ich offen für Gespräche." Er habe am Wochenende mit vielen führenden Politikern aus Europa, Asien und der ganzen Welt gesprochen, sagte Trump. "Sie brennen darauf, einen Deal zu machen."  Die Anleger fürchten, dass der sich anbahnende Handelskrieg die Inflation nach oben treibt und eine globale Rezession auslöst.

Mit Blick auf die Turbulenzen an den Börsen sagte Trump, er wolle nicht, dass die Märkte nach unten gingen. "Aber manchmal muss man Medikamente nehmen, um etwas in Ordnung zu bringen."

Europäer beraten über ihre Antwort

Beim Treffen der EU-Handelsminister in Luxemburg soll es auch um Vorkehrungen für den Fall gehen, dass Verhandlungen mit der US-Regierung über eine einvernehmliche Lösung platzen. Vorgesehen ist, die Vorbereitungen für Gegenzölle und andere denkbare Vergeltungsmaßnahmen voranzutreiben. Trump will mit Zöllen angebliche Handelsungleichgewichte korrigieren und mehr Produktion in die USA verlagern. Zugleich sollen die Zolleinnahmen dazu dienen, sein teures Wahlversprechen großer Steuersenkungen zumindest teilweise gegenzufinanzieren. 

Neben den Problemen mit der US-Regierung sollen bei dem Treffen auch die Handelsbeziehungen der EU zu China eine Rolle spielen. Handelskommissar Maros Sefcovic wird über seine jüngsten Gespräche in Peking berichten. Die EU versucht China seit Jahren dazu zu bewegen, unfaire Handels- und Subventionspraktiken einzustellen - bisher allerdings ohne große Erfolge.

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