Boehringer-Chef: "Können Corona-Krise ohne den Staat meistern"

Philipp von Lattorff, Generaldirektor Boehringer Ingelheim RCV
Generaldirektor Philipp von Lattorff über Engpässe, lokale Produktion und Verzögerungen bei der Standorterweiterung.

Die Pharmabranche rückte durch die Corona-Pandemie in den Fokus globaler Aufmerksamkeit. Der KURIER sprach mit Boehringer-Ingelheim-Österreich-Chef Philipp von Lattorff über hochriskante Medikamenten-Entwicklung, Rezepte gegen Lieferengpässe und Standorterweiterung in Zeiten der Krise.

KURIER: Einserfrage derzeit in der Pharmabranche: Wann kommt ein Impfstoff beziehungsweise Medikament gegen Covid-19?

Philipp von Lattorff: Das wird wohl noch ein gutes Jahr dauern, denk ich ... An Corona sieht man gut, wie schwierig es ist, ein neues Medikament zu entwickeln und auf den Markt zu bringen. Man kann die Pharma-Produktionen auch nicht so einfach und schnell umstellen wie eine Sockenfabrik, die jetzt halt Masken schneidert. Jede Neuentwicklung eines Medikamentes ist ein Hochrisikogeschäft. Im Schnitt dauert die Entwicklung zehn Jahre und kostet zwei Milliarden Euro.

Wie involviert ist Boehringer im Kampf gegen Corona?

Direkt an einem Impfstoff oder Wirkstoff arbeiten wir nicht. Wir unterstützen aber Wissenschafter, die an diversen Projekten arbeiten und haben ein paar Medikamente, die vielleicht die eine oder andere Nebenwirkung bei Covid-19 abfangen können.

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