BKS erzielte Rekordergebnis von fast 180 Millionen Euro

BKS Bankfiliale
Unerwartet hoher Jahresüberschuss der Bank für Kärnten und Steiermark dank gestiegener Zinsen.

Die börsennotierte BKS Bank (Bank für Kärnten und Steiermark) hat 2023 einen Jahresüberschuss nach Steuern von 179,1 Mio. Euro (2022: 63,6) erwirtschaftet. Das gaben Vorstandschefin Herta Stockbauer und Vorstandskollege Nikolaus Juhasz, der mit Jahresmitte ihr Nachfolger an der Spitze der Bank wird, am Donnerstag vor Journalisten bekannt. Das Ergebnis sei unerwartet gut ausgefallen, sagte Stockbauer, trotz des wirtschaftlich schwierigen Umfelds. Verantwortlich sei vor allem die Zinswende.

"Wir haben einen unfassbaren Zinsanstieg gesehen", meinte Stockbauer, "das Tempo der Zinserhöhungen hat alle überrascht." Beim jetzigen Plateau sei die Frage, wann die erste Zinssenkung kommt. Stockbauer rechnet damit, dass es im Juni soweit sein könnte. Dagegen sei es "fast ein bisschen enttäuschend", dass die Inflation in Österreich nicht schneller zurückgeht.

322,3 Mio. Euro machten die Zinserträge 2023 aus. Die Risikovorsorgen stiegen um 12,5 Mio. Euro auf 38,4 Mio. Euro. Das Zinsergebnis nach Risikovorsorge stieg von 130,7 Mio. Euro auf 210,3 Mio. Euro (plus 60,9 Prozent). Zum Jahresüberschuss trug auch das von 20,7 auf 90,4 Mio. Euro gestiegene Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen bei.

Juhasz verwies auf fast 6 Prozent Steigerung im Firmenkundengeschäft und einen Rückgang im Privatkundenbereich, insbesondere bei der Kreditnachfrage. In Summe habe man ein Kreditwachstum von 1,5 Mrd. Euro (plus 3,3 Prozent) zu verzeichnen gehabt. Einlagenseitig gab es "fast die signifikanteren Veränderungen", so der Vorstand. Die Veränderungen in der Zinslage lösten einen Boom bei mittelfristig gebundenen Termingeldern aus (plus 63 Prozent) zulasten der täglich fälligen Einlagen. "Kunden haben die Chance gesehen, deutlich bessere Zinsen zu bekommen."

BKS erzielte Rekordergebnis von fast 180 Millionen Euro

In Summe habe das Zinsgeschäft um 60 Prozent zugelegt. Bei den Provisionen sei die Entwicklung durchwachsen gewesen, das Ergebnis lag mit 64,9 Mio. Euro unter dem Vorjahresniveau (minus 4,8 Prozent). Die Bilanzsumme der BKS legte 2023 um 1,3 Prozent auf 10,7 Mrd. Euro zu.

Den in Summe besseren Erträgen stünden Kostensteigerungen beim Personal und beim IT-Aufwand um jeweils rund 10 Prozent gegenüber, bei annähernd gleich gebliebenem Personalstand, so Juhasz. Die Kapitalposition habe man 2023 verbessert. Das Eigenkapital stieg um 15 Prozent, unter anderem wegen einer Kapitalerhöhung. Die Gesamtkapitalquote belaufe sich nun auf annähernd 18 Prozent, das Kernkapital liege bei 14,6 Prozent.

Die Zukunftsstrategien der BKS lauten Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Wie Stockbauer erklärte, nehme man nach dem Privatkundengeschäft in Sachen Digitalisierung nun das Firmenkundengeschäft in Angriff, was mangels standardisierter Produkte weniger leicht umzusetzen sei. In Sachen Nachhaltigkeit gebe es etwa eine gute Nachfrage nach entsprechenden Finanzierungs- und Anlageprodukten.

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