Was die UniCredit plötzlich von Oberbank, BKS und BTV will

Was die UniCredit plötzlich von Oberbank, BKS und BTV will
Die UniCredit Bank Austria lässt die Kapitalerhöhungen der 3 Banken rechtlich prüfen. Ziel: Sie will die Kontrolle. Aber das ist nicht alles

 

.Ein Brief der UniCredit Bank Austria hat die Regionalbanken der 3-Banken-Gruppe, bestehend aus Oberbank, Bank für Kärnten und Steiermark (BKS) und Bank für Tirol und Vorarlberg (BTV), überraschend in die harte Realität der internationalen Finanzwelt geholt: Plötzlich geht es nicht mehr um regionale Bankgeschäfte und Filialgründungen, sondern um Streit um Kontrolle und Übernahmen. Die UniCredit Bank Austria hält nämlich an jeder der drei Banken knapp weniger als 30 Prozent. Der Anteil hat historische Gründe. Er stammt von der Creditanstalt, die Ende der 1990er-Jahre von der Bank Austria geschluckt wurde, die später in der italienischen UniCredit aufging.

Mit weniger als 30 Prozent aber hat die UniCredit in der 3 Banken-Gruppe nichts zu sagen. Denn das Trio hat sich schon vor Jahren durch geschickte gegenseitige Beteiligungen gegen Übernahmen gewappnet. Die UniCredit steckt also in der Gruppe fest, denn verkäuflich ist so ein Anteil mit kaum Mitsprache eben nicht.

Was die UniCredit plötzlich von Oberbank, BKS und BTV will

Feindliche Übernahme

Was die UniCredit plötzlich von Oberbank, BKS und BTV will

Oberbank-Chef Franz Gasselsberger sieht in dem Vorstoß der UniCredit einen feindlichen Akt. Er glaubt, dass die Italiener damit rechtlich keine Chance haben. Die UniCredit will alle Kapitalerhöhungen der drei Banken seit 1994 daraufhin überprüfen lassen, ob wegen der wechselseitigen Beteiligungen tatsächlich frisches Kapital in die Banken geflossen ist. Beanstandet wird insbesondere die Beteiligung der Generali 3 Banken Holding AG an den 3 Banken. Die Holding gehört den 3 Banken. Sie habe das Geld für die Kapitalerhöhung von den Banken erhalten. Diese Kapitalaufbringung hätten also die Banken selbst finanziert, was laut Aktiengesetz nicht erlaubt sei, so die UniCredit.

Gelingt es den Italiener, dass die Kapitalerhöhungen zumindest teilweise rückwirkend nicht anerkannt würden, hätten sie die Mehrheit. Und dann könnten sie ihre Anteile gewinnbringend verkaufen. Denn an zusätzlichen Banken neben der Bank Austria hat die UniCredit in Österreich wohl kein Interesse.

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