Bittere Pleite eines österreichischen Star-Autors

Bittere Pleite eines österreichischen Star-Autors
Der Autor will seinen Gläubigern eine Quote in Höhe von 8,47 Prozent in 60 Monatsraten bezahlen.

"Der Schuldner ist nicht mehr in der Lage, seine fälligen Verbindlichkeiten zu bezahlen, sohin zahlungsunfähig und damit konkursreif", heißt es in diesem Antrag auf Eröffnung eines Schuldenregulierungsverfahrens samt Annahme eines Zahlungsplans und Einleitung des Abschöpfungsverfahrens, der am 17. April beim Bezirksgericht Wien Innere-Stadt eingelangt ist.

Oft hat er in seinen autobiographischen Romanen darüber geschrieben, wie schwer er sich mit dem Leben tut. Nun ist er tatsächlich pleite: Star-Autor Thomas Glavinic, 51. Der Schriftsteller und Essayist hat über seinen Wiener Anwalt diesen Insolvenzantrag gestellt. Der Antrag datiert vom 12. April 2023. Das Verfahren wurde mit 22. April 2023 eröffnet.

Verbindlichkeiten liegen bei rund 163.000 Euro

Die fälligen Verbindlichkeiten des gebürtigen Grazers werden mit rund 163.000 Euro beziffert, davon entfallen 38.000 Euro auf die Finanz, 29.400 Euro auf ein Bankdarlehen und 42.500 Euro auf drei private Darlehen.

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Der Autor will seinen Gläubigern eine Quote in Höhe von 8,47 Prozent in 60 Monatsraten bezahlen, die erste Rate ein Monat nach Annahme des Zahlungsplans, die folgenden Raten jeweils ein Monat danach. Die Nachfrist beträgt 14 Tage.

Laut eigenen Angaben des Autors ist er bei Josef Schellhorn* in Bad Hofgastein beschäftigt und erhält monatlich etwas mehr als 1.100 Euro netto. "Zusätzlich erhält der Schuldner jährlich Tantiemen in unterschiedlicher Höhe, wobei diese immer weniger werden", heißt es im Insolvenzantrag. "Unter Berücksichtigung des Nettoeinkommens ist der angebotene Zahlungsplan angemessen, das Einkommen des Schuldners reicht voraussichtlich zur Deckung der Verfahrenskosten aus."

Schuldner Glavinic hat seinen Wohnsitz in Wien. *Bei Josef "Sepp" Schellhorn handelt es sich um den bekannten Salzburger Gastronomen und früheren Neos-Nationalrat.

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