Bittere Pleite eines innovativen High-Tech-Unternehmens

Bittere Pleite eines innovativen High-Tech-Unternehmens
Es liegt keine positive Fortbestehungsprognose vor. Es ist beabsichtigt, das Unternehmen zu schließen.

„Wir haben das klassische Getriebe neu erfunden – inklusive Sensorik. Unser patentiertes Kraken Getriebe setzt mit seiner revolutionären Kinematik neue Maßstäbe im Bereich der Koaxialgetriebe. Es vereint höchste Präzision und außergewöhnliche Steifigkeit in einer kompakten Bauweise“, heißt es auf der Firmen-Homepage. „Ein besonderes Highlight: Antrieb und Sensorik lassen sich direkt in das Getriebegehäuse integrieren, sodass eine vollständige, intelligente Antriebseinheit entsteht. Mit dieser innovativen Technologie bieten wir eine wegweisende Lösung für anspruchsvolle industrielle Anwendungen.

Die Rede ist von der Kraken Innovations GmbH mit Sitz in Graz. Sie hat laut Creditreform einen Antrag auf Eröffnung eines Konkursverfahrens beim Landesgericht Graz gestellt. Es sind nur noch drei Mitarbeiter beschäftigt. An dem Unternehmen ist die Steirische Wirtschaftsförderungsgesellschaft m.b.H beteiligt.

Die Verluste

„Seit ihrer Gründung im Jahr 2021 hat die Antragstellerin kontinuierlich daran gearbeitet, ein marktreifes Produkt in Form eines innovativen, verdrehsteifen und präzisen Getriebes für den Einsatz in der mechanischen Industrie zu entwickeln und zu etablieren. Trotz technologischer Fortschritte und einer ganzen Reihe positiver Rückmeldungen zum Innovationsansatz der Antragstellerin, ist die nachhaltige Produktplatzierung am Markt nicht gelungen und wurden in den vergangenen Jahren stetig Verluste erwirtschaftet“, heißt es im Antrag. 

2022 betrugen die Verluste fast 144.000 Euro, 2023 schon 586.000 Euro und 2024 579.500 Euro.

Der Hintergrund

„Aus diesem Grund nahm die Antragstellerin im Geschäftsjahr 2024/2025 Gespräche mit diversen Investoren auf, um eine Finanzierung zu ermöglichen oder einen strategischen Partner für die notwendige wirtschaftliche Stabilisierung und insbesondere das Erreichen der Serienreife zu gewinnen. Die Gespräche mit den Interessenten sind jedoch an den teils hohen Anforderungen an Lieferfähigkeit, Qualitätsstabilität und langfristige Preisverlässlichkeit gescheitert“, heißt es weiters. „Zumal die Antragstellerin sich nach wie vor im Stadium der Produktentwicklung (noch keine Serienreife) befinde, waren diese interessentenseitigen Anforderungen mit den operativen und finanziellen Rahmenbedingungen der Antragstellerin nicht ausreichend vereinbar.“

Und weiters heißt es: „Im Juli 2025 sind schließlich die letzten Verhandlungen mit potenziellen Partnern bzw. Investoren endgültig gescheitert. Da es sich bei der Antragstellerin um ein Entwicklungsunternehmen handelt, erwirtschaftet diese kaum Einnahmen aus dem operativen Betrieb. Die Antragstellerin sieht sich daher nicht in der Lage, ihr Unternehmen in der derzeitigen Form fortzuführen.“

Schulden und Vermögen

Die Aktiva haben einen Liquidationswert 136.300 Euro, die Verbindlichkeiten werden mit 391.800 Euro beziffert.

Keine Zukunft

Es liegt keine positive Fortbestehungsprognose vor. Es ist beabsichtigt, das Unternehmen zu schließen.

Kommentare