Bittere Pleite eines bekannten Wellness-Resorts

Bittere Pleite eines bekannten Wellness-Resorts
Per 28. Dezember 2023 wurde Unternehmensberater Werner Weber neuer Eigentümer der Gesundheitsresort Gars Betriebs GmbH. 87 Mitarbeiter sind von der Pleite betroffen.

Die Gesundheitsresort Gars Betriebs GmbH, Betreiberin des "la pura women's health resort" im Bezirk Horn, hat am Donnerstag am Landesgericht Krems einen Insolvenzantrag eingebracht. Als Ursachen wurden in einer Aussendung die Folgen der Corona-Pandemie, Teuerungen etwa bei Energiekosten sowie der Zinsanstieg genannt. Betroffen sind 87 Mitarbeiter, hieß es auf Anfrage. Der Betrieb läuft vorerst bis Montag "uneingeschränkt weiter". Insgesamt sind 42 Gläubiger laut Creditreform mit Forderungen in Höhe von rund 2 Millionen Euro von der Insolvenz betroffen. 

"Leider konnte in den letzten Wochen, trotz intensiver Bemühungen, keine wirtschaftlich tragfähige Lösung für das Resort gefunden werden. Deshalb besteht keine Perspektive auf eine Fortführung des Unternehmens", erklärte Geschäftsführer Viktor Hohensasser: "Die Entscheidung war leider alternativlos." Das weitere Vorgehen sei vom zu bestellenden Insolvenzverwalter festzulegen, wurde mitgeteilt.

"La pura" wurde 2011 eröffnet und verfügt laut Webseite über 83 Zimmer und Suiten. Das Resort richtet sich ausschließlich an Frauen. "Insgesamt rund 10 Millionen Euro hat VAMED als Eigentümer in das Projekt investiert. Es ist das achte Resort der VAMED Vitality World, Österreichs Marktführer im Thermen- und Gesundheitstourismus", hieß es damals in einer OTS-Meldung.

Per 28. Dezember 2023 wurde die CSO.Net Telecom Services GmbH des Unternehmensberaters Werner Weber (SAPIENTIA Unternehmensberatung und -beteiligungen GmbH) neue Eigentümerin der Gesundheitsresort Gars Betriebs GmbH. Zuvor gehörten die Anteile der Vamed Vitality World. Die drei Alt-Gesellschafter sind laut Creditreform am 29. Dezmber 2023 ausgeschieden.

Hohe Verluste

Laut Bilanz 2022 der Gesundheitsresort Gars Betriebs GmbH sollen der Bilanzverlust 47,689 Millionen Euro und der Verlustvortrag aus den Vorjahren 45,479 Millionen Euro betragen haben sowie die Verbindlichkeiten 51,022 Millionen Euro.

"In Folge der Auswirkungen der COVID-19 Pandemie konnte das Budget 2022 nicht erreicht werden. Mit Ausnahme der Monate Jänner, Februar und November lagen alle Monate deutlich über dem letzten Regelbetriebsjahr 2019. Das zurückhaltende Buchungsverhalten in diesen Zeiträumen lag vor allem an den CORONA-bedingten Verkehrsbeschränkungen, die darüber hinaus auch noch zu einem vermehrten Anfall von kurzfristen Absagen geführt hatten", heißt es im Bilanzlagebericht. "Zur Bewertung der Zukunft des Unternehmens wurde im November 2022 eine Prognose der Unternehmensentwicklung erstellt. Diese baut auf den Planungsunterlagen der Gesellschaft auf, die im jährlichen Budgetierungsprozess für die Jahre 2023 bis 2043 erstellt und den zuständigen Gremien vorgelegt und im März 2023 beschlossen wurde."

Für den aktuellen Planungszeitraum 2023 bis 2025 ergibt sich ein Liquiditätsbedarf von rund 7,34 Millionen Euro.

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