Bittere Pleite eines ambitionierten Restaurants

Schnitzel mit Erdäpfeln
„Der »thomawirt« wurde im Jahr 987 als »Neumoar« und »Thomawirt« erstmals urkundlich erwähnt. Von 1543 bis 1969 wurde »Der Thomawirt« als Gastwirtschaft im obersteirischen Götzendorf geführt. »thomawirt« eröffnete am 15. juni 2006 in der steirischen Landeshauptstadt Graz, in der Leonhardstraße seine Pforten“, heißt es auf der Firmen-Homepage. „Heute vereint der »thomawirt« Kaffeehaus, Restaurant und Bar, sowie Traditionelles und Zeitgemäßes in einem Lokal und ladet Sie auf drei Etagen zum Verweilen ein.“
Und weiters heißt es: „Egal ob kleine Feiern im vertrauten Rahmen oder große Gruppen über 100 Personen – unsere Räumlichkeiten im Untergeschoss sind flexibel einzeln und gemeinsam buchbar und beeindrucken vor allem durch das charmant-rustikale Kellergewölbe.“
Die Rede ist von der TW Gastronomie GmbH mit Sitz in 8010 Graz. Sie hat laut AKV und KSV1870 am Landesgericht für ZRS Graz ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt. Zehn Mitarbeiter sind von der Pleite betroffen.
Das schuldnerische Unternehmen betreibt am Standort 8010 Graz, Leonhardstraße 40-42 ein Restaurant und Bar. Das Unternehmen wurde im Jahr 2009 gegründet. Gesellschafterin des Unternehmens ist die Profutura Beteiligungs GmbH.
Die Insolvenzursachen
„Die Gründe, welche zur finanziellen Situation des schuldnerischen Unternehmens führten sind vielschichtig. So hat sich das Konsumverhalten der Gäste seit der Corona-Pandemie grundlegend verändert und gehen oder verzichten viele Gäste auf Restaurantbesuche. Auch hat die allgemeine wirtschaftliche Unsicherheit und die hohe Inflation die Kaufkraft der Gäste erheblich geschwächt. Weiters haben die erhebliche Steigerung der Energie-, Personal- und Wareneinsatzkosten in der Kalkulation nicht mehr Platz finden können. Zur Gegensteuerung wurden Sparmaßnahmen eingeleitet und zuletzt Gespräche mit finanzierenden Stellen geführt, welche letztlich nicht positiv finalisiert werden konnten“, so der KSV1870.
Schulden und Vermögen
Die Passiva werden mit 578.000 Euro beziffert, davon entfällt der Großteil auf Banken und Lieferanten. Die Aktiva werden mit rund 62.000 Euro beziffert.
Die TW Gastronomie hat im Geschäftsjahr einen Bilanzverlust in Höhe von 195.200 Euro geschrieben und die Verbindlichkeiten wurden in diesem Geschäftsjahr mit 324.500 Euro beziffert.
Im Bilanzanhang 2023 heißt es: "Zum Bilanzstichtag liegt ein negatives Eigenkapital von ca. 160.000 vor. Die Geschäftsführung nimmt dazu wie folgt Stelllung: Das Geschäftsjahr 2023 ergab ein positives Ergebnis von ca. 2.000 und konnte somit eine entscheidende Trendumkehr zu 2022 erzielt werden und die Prognose für das laufende Geschäftsjahr lässt aufgrund der Reservierunglage für die Herbst- und Winterzeit ein positives Ergebnis erwarten. Die Geschäftsführung gibt daher bekannt, dass keine Überschuldung im Sinne des Insolvenzrechts vorliegt."
Die Zukunft
Die Fortführung des Unternehmens ist geplant. Den Gläubigern wird ein Sanierungsplan mit 20 Prozent Quote innerhalb von zwei Jahren angeboten.
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