Bittere Millionen-Pleite eines Sportboote-Bauers

Zuletzt war das Unternehmen als Fiat-Werkstätte tätig
Das Unternehmen hat rund 3,94 Millionen Euro Schulden, die Schließung wird empfohlen.

Dieses Unternehmen ist bereits untergegangen, bevor es seine Boote überhaupt erst fertigstellen konnte. „Die Kormaran GmbH befasst sich mit der Entwicklung und dem Verkauf von hypermodernen Sportbooten, die unter Anwendung neuester Technologien transformierbar sind, sohin als Einrumpf, Zweirumpf und im Gleit- oder Flugmodus bewegt werden können“, heißt es dazu aus dem Unternehmen um Oliver Kormann. „Die Entwicklung des ersten Bootstyps ist im Wesentlichen abgeschlossen, jedoch konnten die bestellten Boote nicht mehr fertig gestellt werden, weil Investorengelder, die erwartet wurden, nicht rechtzeitig eingelangt sind.“ Detail am Rande: 25 Prozent der Kormaran-Anteile hält die Beteiligungsfirma PDP Holding GmbH von Peter Daniell Porsche.

Die erst im Jahr 2010 gegründete Kormaran GmbH mit Sitz in Salzburg hat ein Insolvenzverfahren beantragt, nachdem bereits die Salzburger Gebietskrankenkasse mit einem Antrag vorgeprescht war. 31 Mitarbeiter und 85 Gläubiger sind laut Gläubigerschutzverband Creditreform betroffen.

„Die Schuldnerin beabsichtigt, zu einem späteren Zeitpunkt einen Sanierungsplan einzubringen und behält sich die diesbezügliche Antragstellung vor“, heißt es weiter.

Schulden und Vermögen

Das Unternehmen hat 3,94 Millionen Euro Schulden angehäuft, davon entfallen 2,369 Millionen Euro suf Lieferanten, 1,019 Millionen Euro auf die Mitarbeiter und 552.000 Euro auf Banken, Überbrückungsdarlehen und Förderstellen. Die Aktiva werden mit 1,02 Millionen Euro beziffert, davon entfällt eine Million Euro auf zwei Prototypen, Formen und Vorräte. Diese Aktiva hatten einen Anschaffungswert in Höhe von fünf Millionen Euro. Etwa 20.000 Euro soll die Geschäftsausstattung wert sein.

Hohe Verluste

In der Bilanz 2015 wurde das negative Eigenkapital mit 3,58 Millionen Euro beziffert, der Verlustvortrag aus 2014 mit 5,234 Millionen Euro. Die Verbindlichkeiten wurden mit 4,082 Millionen Euro ausgewiesen. "Eine Überschuldung im Sinne des Insolvenzrechtes liegt nicht vor, da sich das Unternehmen 2015/16 von einem reinen Forschungs- und Entwicklungsunternehmen zu einem kommerziellen Unternehmen entwickelt und 2016 bereits die ersten Verkäufe umgesetzt werden konnten", heißt es zur Bilanz 2015. Das Vermögen wurde damals mit 195.000 Euro beziffert.

Keine Zukunft

„Da keine Aussicht besteht, die notwendigen Gelder zur Fertigstellung und damit zur Fortführung des Betriebes rechtzeitig zu erhalten, wird zur Vermeidung eines Ausfalles für die Gläubiger angeregt, der Insolvenzverwalter möge die sofortige Schließung des Unternehmens beantragen“, heißt es weiter.

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