Biosprit: Eignungsprüfung bei Pickerl

Biosprit: Eignungsprüfung bei Pickerl
Umstrittenes E10: Die Einführung in Deutschland floppte. Hierzulande kann sich der ÖAMTC mit der Einführung anfreunden.

Die rasche Einführung der Spritsorte E10 ist weiter umstritten. Während der Autofahrerclub ARBÖ aktuell eine Unterschriftenkampagne gegen E10 laufen hat, kann sich der ÖAMTC mit einer Einführung anfreunden.

"Eine höhere Beimischung von Bioethanol zum Treibstoff reduziert den CO2-Ausstoß des Verkehrs", sieht ÖAMTC-Technikchef Max Lang durchaus Vorteile. "Aber wir wollen sicherstellen, dass der Konsument keinen Schaden hat."

Gefloppt

Bei der gefloppten Einführung von E10 in Deutschland führte vor allem Unsicherheit über die Verträglichkeit von E10 für die Motoren zur Ablehnung: "93 Prozent des deutschen Fahrzeugbestandes sind von den Herstellern für E10 freigegeben", klärt Bernhard Geringer vom Institut für Fahrzeugantriebe an der TU Wien auf. Die Zahlen seien in Österreich ähnlich.

Neue Autos würden E10 ohne Probleme verkraften. Welche älteren Modelle Schwierigkeiten mit E10 hätten, werde in Kürze von den Autoimporteuren veröffentlicht. "Wenn die Liste existiert, werden alle Werkstätten bei der Pickerl-Überprüfung kennzeichnen, ob das Modell E10-fähig ist." Für ältere Modelle müsste es eine Schutzsorte geben, der Biosprit müsse zudem aufgrund etwas geringerer Leistung (rund zwei Prozent Einbußen) um drei bis vier Cent billiger sein als der aktuell zu tankende Super 95 mit fünf Prozent Ethanolanteil (E5). Ob dann E10 billiger wird oder E5 einfach teurer, sei eine Frage der Besteuerung.

Johann Marihart vom Ethanol-Produzenten Agrana wies auf den Bau einer Weizenstärke- sowie einer -Verflüssigungsanlage am Standort Pischelsdorf hin: "Am Ende werden wir eine Anlage betreiben, die 100 Prozent der
Rohstoffe in Produkte umwandelt."

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