Betrugsverdacht: Abzocke mit angeblichen Krypto Assets

Angeblicher Sitz der Unique Bank auf den Komoren
Staatsanwaltschaft Wien und Polizei ermitteln in Sachen „Paraiba“ und „Trillant“. Es liegen Strafanzeigen vor.

Eigentlich hatte Lisa Mayer (Name geändert) eine Lebensversicherung aufgelöst, um sich im Kosmetikbereich selbstständig zu machen. Doch dann wurde ihr über einem Arbeitskollegen das Krypto-System Paraiba World ans Herz gelegt, ein angeblich professionelles Tradingsystem, mit dem man durch Zahlung eines Geldbetrages ein passives Einkommen erzielen könne. Damit würde sie sich ein sorgenfreies Leben finanzieren können, wurde ihr suggeriert.

Bei einem Investment von 100.000 Dollar sollte sie 12,66 Prozent Zinsen monatlich erhalten. Lisa Mayer war skeptisch, aber sie ließ sich am Ende doch weichklopfen.

Sie übergab den Vermittlern in drei Tranchen insgesamt 89.000 Euro – bar, so wie verlangt. Der Betrag wurde ihr auf ein Konto bei der Bank Unique Crypto (auch Unique Private Bank) mit angeblicher Konzession und Sitz auf den Komoren gutgebucht. Das Paraiba soll 2019 gegründet worden sein und der Unique Bank auf den Komoren gehören.

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„Paraiba bietet einen 100 % passive Lösung für diejenigen, die von Cryptocurrency profitieren möchten“, so die Eigenwerbung. Und: „Das Unternehmen hat 7 hoch qualifizierte Cryptocurrency-Händler. Paraiba World ist auch weltweit tätig.“ Der CEO ist ein Deutscher, der mittlerweile nach Florida verzogen ist.

Nach der Investition begannen die Vermittler Druck auf Lisa Mayer auszuüben, damit diese selbst weitere Investoren für das System gewinnt und die neuen Anleger Subkonten von Mayer bekommen. Weder von ihrem Geld noch von etwaigen Zinsen hat Mayer später einen Cent gesehen.

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