Bessere Kinderbetreuung hilft dem Arbeitsmarkt

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AMS-Chef Kopf macht einen grundvernünftigen Vorschlag. Mit Kommunismus, wie die FPÖ behauptet, hat dieser gar nichts zu tun.

AMS-Chef Johannes Kopf sieht für die Politik "viele Schrauben", um den "massiven Arbeitskräftemangel" zu bekämpfen. "Wenn ich nur eine Maßnahme vorschlagen dürfte, dann wäre dies eine österreichweit flächendeckende Ganztagesbetreuung für Kinder ab dem ersten Geburtstag", sagte Kopf. Womit er recht hat. Gerade in schwarzen Bundesländern und Gemeinden endet die Betreuung in den Kindergärten oft schon zur Mittagszeit.

SPÖ NÖ-Landesparteivorsitzender Franz Schnabl begrüßt Kopfs Vorschlag. "Die Wirtschaft und der Arbeitsmarkt lechzen danach, das Know-how unserer gut ausgebildeten Frauen in Niederösterreich nutzen zu können. Und die Frauen möchten guten Gewissens und unter optimalen Voraussetzungen ihren Beruf ausüben. Vielfach ist dies aufgrund mangelnder Kinderbetreuungsmöglichkeiten derzeit nicht gewährleistet“, sagt Schnabl.

Weniger gut gefällt hingegen der FPÖ der Vorstoß von Kopf. „Es ist einfach ungeheuerlich, wenn Kopf jungen Eltern und hier in der Regel jungen Müttern ihre kleinen Kinder im Alter von nur einem Jahr ‚wegnehmen‘ will, um sie in eine Ganztagesbetreuung zu stecken, um Frauen somit als billige Arbeitskräfte missbrauchen zu können", meint die freiheitliche Sozialsprecherin Dagmar Belakowitsch. "Das erinnert wohl schon sehr an kommunistische Umerziehungspläne."

Der Nationalratsabgeordneten sei ein Blick nach Frankreich oder Schweden empfohlen - ganz klar keine kommunistischen Länder. Dort läuft die Kinderbetreuung auch für die ganz Kleinen optimal. Und von einer Verpflichtung, die Betreuung schon ab einem Jahr in Anspruch zu nehmen, spricht Kopf ja nicht. Wer will, der sollte können, wer nicht, der nicht. Eigentlich ein freiheitlich-liberaler Ansatz.

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