Bernegger baut neuartige Recycling-Anlage in Enns

Bernegger baut neuartige Recycling-Anlage in Enns
In einem ersten Schritt wird die Anlage 60 Millionen Euro kosten. Fertigstellung wird für 2023 erwartet.

Das oberösterreichische Bauunternehmen Bernegger erweitert den Rohstoffpark der Firmengruppe und investiert dort 60 Millionen Euro. In einem laut Angaben des Unternehmens einzigartigen Verfahren wird man hier künftig die Verwertung von 99 Prozent der Rohstoffe aus Altautos, Elektro- und Elektronikschrott realisieren. Bisher bleiben trotz moderner Recyclinganlagen immer Reststoffe, die deponiert oder verbrannt werden müssen.

Das will Bernegger jetzt ändern und verspricht, aus diesen Reststoffen jetzt auch wertvolle Materialien, vor allem Metalle, gewinnen zu können, und nennt das thermische Metallgewinnung TMG. Diese Reststoffe werden dabei so aufgesplittet, dass so gut wie alle Metalle, aber auch minearlische Rohstoffe zurückgewonnen werden können. Damit sollen Rohstoffe wie Kupfer, Gold und andere Edelmetalle im Materialkreislauf bleiben. Gleichzeitig sollen so die Treibhausgasemissionen stark reduziert werden. Auch die freiwerdende Energie in diesem Prozess kann als Nah- und Fernwärme genutzt werden. Auch weitere Produkte wie Bindemittel werden produziert.

Großes Potenzial

Das Unternehmen schätzt, dass in Europa Potenzial für 100 solcher Anlagen gegeben wäre. Man werde mit Partnern nach weiteren Standorten suchen und die Lizenz zum Verfahren auch verkaufen, so die Zukunftspläne. Entwickelt wurde die TMG von einem Forschungsteam der Bernegger Gruppe mit der Montanuniversität Leoben, der RWTH Aachen und der Firma Küttner. An der TMG ist ein Investorenkonsortium aus Bernegger, Raiffeisenlandesbank Oberösterreich und Oberbank beteiligt. Aktuell beschäftigt die Bernegger Gruppe an 20 Standorten 900 Mitarbeitende.

Die Anlage wurde auch für diverse Erweiterungen genehmigt, die bis zu 200 Millionen Euro an Investitionen erforderlich machen würden.

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