Bekanntes Gastro-Stammlokal der Rapid-Fans ist pleite
"Verpassen Sie bei gemütlicher Atmosphäre kein Spiel mehr! Auf 5 Flat-Screens und 2 Leinwänden übertragen wir jedes Fußballspiel und sorgen auch sonst für reichlich Stimmung und gute Laune – Besuch uns zu einer Live-Musik-Veranstaltungen und überzeuge dich selbst vom Zauber unseres einmaligen Lokals", heißt es auf der Homepage des Gastronomie-Lokals. Zugleich wird auf den Betriebsurlaub verwiesen, der vom 1. bis 30. Jänner 2023 dauerte.
"Das aufgrund der Lage gegenüber dem Allianz Stadion insbesondere bei Rapid Fans sehr beliebte Gastronomielokal hat laut Schuldnerangaben aufgrund der Corona-Pandemie erhebliche Umsatzeinbußen erlitten, welche trotz erhaltener Corona-Förderungen nicht mehr kompensiert werden konnten. Die durch die Inflation gestiegenen Lebensmittel- und Getränkepreise waren ebenfalls ursächlich für das Eingeständnis der Zahlungsunfähigkeit", so der KSV1870-Experte Jürgen Gebauer.
Die Rede ist von der GWISS & AIBLER Gastronomiebeteiligungs Ges.m.b.H. mit Sitz in 1140 Wien, Keisslergasse 1-3/4, besser bekannt als „Stag`s Head“ ("Hirschkopf"). Sie hat heute am Handelsgericht Wien einen Antrag auf Eröffnung eines Konkursverfahrens gestellt. Der KSV1870 und Creditreform gehen davon aus, dass das Insolvenzverfahren rasch eröffnet wird. 18 Mitarbeiter sollen ursprünglich betroffen sein, zuletzt waren es angeblich nur noch zwei. Die Schulden bei Lieferanten werden laut Creditreform mit 150.000 Euro beziffert.
Volles Haus bei Rapid-Spielen
Das Lokal ist relativ groß. "Ein Heimspiel des SK Rapid ist gleichbedeutend mit einem "vollen Haus" im Lokal der Antragstellerin", zitiert Creditreform aus dem Insolvenzantrag. In der Vergangenheit wurde auch versucht, mit Musikdarbietungen Umsätze zu generieren. In den jahren 2018 und 2019 konnte bei einem Umsatz von mehr als 700.000 Euro kleinere Gewinne erwirtschaftet werden. Diese waren auch deshalb erfolgreich, weil Rapid mehrere Heimspiele in UEFA-Bewerben veranstalten konnte. Im Jahr 2020 wurde ein Bilanzverlsut in Höhe von 20.987 Euro geschrieben, im Jahr 2021 aufgrund des Verlustvortrags eine Bilanzverlust in Höhe von 12.512 Euro.
In der Pandemie fielen zahlreiche Veranstaltungen aus. Die stark gestiegenen Lebensmittel- und Getränkepreise konnte das Unternehmen nur teilweise an die Gäste weitergeben. "Eine positive Fortbestehungsprognose kann nicht mehr erstellt werden", heißt es weiter.
"Das Unternehmen ist von der Ottakringer Brauerei AG gepachtet. Der weitaus überwiegende Teil der Betriebs- und Geschäftsausstattung steht im Eigentum der Verpächterin", heißt es weiter.
„Ob das Gastronomielokal fortbetrieben werden kann, wird der noch zu bestellende Insolvenzverwalter in den nächsten Tagen zu prüfen haben“, so Jürgen Gebauer vom KSV1870.
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