Bei den Austrian Airlines könnte es am Karfreitag zum Streik kommen

Bei den Austrian Airlines könnte es am Karfreitag zum Streik kommen
Das Bordpersonal lehnt das KV-Angebot der AUA ab, jetzt kommt es laut Gewerkschaft auf neue Verhandlungen bis Gründonnerstag an.

Die Betriebsversammlung des AUA-Bordpersonals (3.200 Mitarbeiter) am Dienstag am Flughafen Wien sorgte nicht nur für den Ausfall von 102 Flügen, sondern für viel Aufregung. „Die 1.200 an der Betriebsversammlung teilnehmenden Mitarbeiter haben einstimmig das Angebot des AUA-Managements abgelehnt und den Betriebsrat und die Gewerkschaft beauftragt, weitere Verhandlungen bis Gründonnerstag zu führen“, sagt vida-Sprecherin Yvonne Heuber zum KURIER.

Und weiter sagt sie: „Es muss ein akzeptables Angebot auf dem Tisch liegen, ansonsten wird es weitere Arbeitskampfmaßnahmen geben. Es ist nicht auszuschließen, dass diese bereits am Karfreitag beginnen.“ Nachsatz: „Streik ist nie das Ziel, wir wollen eine Lösung am Verhandlungstisch erzielen, aber das liegt jetzt beim AUA-Management.“

"Nicht nachvollziehbar"

Für Verwirrung sorgt der Umstand, dass die Gewerkschaft behauptet, die AUA habe nur ein Angebot zur Abgeltung der Inflation des Vorjahres (8,6 Prozent) vorgelegt. Indes behauptet AUA-Sprecherin Sophie Matkovits, dass mindestens zehn Prozent, durchschnittlich aber 12,3 Prozent dem Bordpersonal geboten werden.

„Für Austrian Airlines ist das Ablehnen des überaus fairen Angebots nicht nachvollziehbar. Bei den Flugbegleiterinnen der untersten Einkommensgruppe kommen wir sogar auf 23 Prozent“, sagt Matkovits. „Wir hoffen, dass das Angebot weiterhin angenommen wird, das wäre der höchste Abschluss in ganz Österreich.“ Nachsatz: „Sie kennen die finanzielle Lage der Austrian Airlines, wir sind an die äußerste Belastungsgrenze gegangen.“

Ärger wegen Boni

Auf das AUA-Management ist das Bordpersonal nicht gut zu sprechen, wie die Betriebsversammlung zeigte, weil die zweite und dritte Führungsebene für das Jahr 2022 Boni erhalten wird, die Belegschaft aber ein Sparpaket mit bis zu 10 Prozent Gehaltsverlust schultern musste. Laut AUA handelt es sich dabei um „einzelvertragliche Gehaltsbestandteile“, die Führungskräfte hätten „während der Krise einen überproportionalen Krisenbeitrag geleistet“.

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