Begas schlägt auf Bioenergie-Pleite durch

Begas schlägt auf Bioenergie-Pleite durch
Auf einer Gläubigerversammlung soll nun besprochen werden, wem die „Ortner-Millionen“ gehören.

Der Wirtschaftskrimi um Ex-Begas-Boss Rudolf Simandl hat im Insolvenzverfahren der Bioenergie Burgenland Service (33,4 Millionen Euro Schulden) massiven Handlungsbedarf ausgelöst.

Am Montag ist eine Gläubigerversammlung in der Eisenstädter Kanzlei des Insolvenzverwalters Klaus Dörnhöfer geplant. Auf der Tagesordnung steht „die Besprechung der weiteren Vorgangsweise hinsichtlich des Komplexes Ortner GmbH – Energie Burgenland AG.“

Im Klartext geht es um die fragwürdige „Rückzahlung“ in Höhe von 2,64 Millionen Euro der Tiroler Baufirma Ortner an die Energie Burgenland – in der Causa Simandl. Der Betrag liegt auf einem Treuhandkonto.

Bioheizkraftwerke

Bau-Zampano Klaus Ortner war 2006 unter anderem von der Bioenergie Burgenland Service, einer 49-Prozent-Tochter des Landesenergieversorgers Energie Burgenland (früher Begas), mit dem Bau von Kraftwerken in Oberpullendorf, Rechnitz, Eisenstadt und Siegendorf beauftragt worden. Infolge sollen die Begas-Töchter Vorleistungen bei der Errichtung für die Baufirma erbracht haben. Dafür sollten sie von Ortner 2,64 Millionen Euro „Provision“ bekommen. Aber anstelle der offenen Provision soll Begas-Boss Simandl nur 1,325 Millionen Euro von Ortner in bar verlangt und erhalten haben – im Jahr 2007. Verwendungszweck: ungeklärt.

Schlechtes Gewissen

Im März 2013 kam Ortner der Verdacht, dass der frühere Begas-Vorstand die 1,3 Millionen Euro in die eigene Tasche gesteckt haben könnte. Im Lichte des sich erhärtenden Untreue-Verdachts gegen Simandl – er bestreitet die Vorwürfe – zahlte Ortner genau 2,64 Millionen noch einmal an die Begas-Rechtsnachfolgerin Energie Burgenland (EB). Begründung: Man wolle offene Vertragsverpflichtungen erfüllen und die betroffenen EB-Töchter schadlos halten.

Der Bioenergie-Insolvenzverwalter will nun prüfen, wie er an das Geld herankommt. Denn Insider gehen davon aus, dass der Betrag eigentlich der Bioenergie entzogen worden ist. Da die Bioenergie Anfang 2012 pleiteging, wird auch der Verdacht der Gläubigerschädigung, darunter sind Bank Burgenland und Bawag, zu prüfen sein.

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